Ein russischer Oligarch möchte die Schwedenbrücke in Wien kaufen und darauf ein Domizil errichten: Regisseurin Elena Tikhonova mixt das Jonglieren mit den nötigen Millionen, das Bestechen von Politikern und Verantwortungsträgern sowie die Bemühungen von drei Frauen, im patriarchalischen Umfeld nicht zu kurz zu kommen, zu einer flotten Komödie. Ab Donnerstag im Kino.
Kaviar - Kurzinhalt zum Film
Der Film wird aus Sicht der Dolmetscherin Nadja (Margarita Breitkreiz) erzählt, die beim Oligarchen Igor als Übersetzerin arbeitet. Der Russe - immer im Pelzmantel und Kaviar essend - hat spontan die Idee, die Schwedenbrücke am Donaukanal zu kaufen und dort einen Wohnsitz für sich im Stil zwischen Palast und Hundertwasser-Haus zu errichten. Ein zwielichtiger Bekannter (liebevoll gezeichnet von Georg Friedrich) unterstützt die Idee, ein windiger Anwalt (Simon Schwarz) und ein für Bestechung äußerst zugänglicher Politiker (Joseph Lorenz) mischen mit. Jeder will dem Russen dienlich sein und erhofft sich seinen Millionenanteil.
Nadja, ihre Freundin (Daria Nosik) und das Kindermädchen (Sabrina Reiter) unterwandern hingegen den Größenwahn der Männer auf ihre Weise und wollen sich ebenfalls ein Stück vom Kuchen abschneiden. Was folgt, ist ein Durcheinander von Beziehungsproblemen, gefakten Bauvorhaben, nicht vorhandenen Genehmigungen und jeder Menge Klischees betreffend Russen und Österreicher. Teilweise ist der Mix sehr vergnüglich, teilweise nutzen sich die Gags allerdings schnell ab. Originell sind die immer wieder eingefügten Animationen, die Katjas Gedanken wiedergeben und den Film noch bunter und greller wirken lassen.
Kaviar - Die Kritik
Zuletzt wird deutlich, dass die drei Frauen nicht weniger skrupellos, aber deutlich gerissener als die oft etwas hilflos agierenden Männer sind. Damit ist die Komödienwelt wieder in Ordnung. Elena Tikhonova spart nicht mit Seitenhieben auf die Wiener Schickeria und die vermeintliche Allmacht der Russen-Millionen. Insgesamt ein vergnüglicher Streifen, der vor allem wegen der Darsteller sehenswert ist.
(APA/Red)
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