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Katzenflüsterin bringt todgeweihten Kater Zausel auf den Weg der Besserung

Der betagte Kater Zausel, dem es heute besser geht
Der betagte Kater Zausel, dem es heute besser geht ©Coach4Cats
Die Wiener Katzenflüsterin Petra Ott berichtet diesmal von einem besonders schweren Fall um einen betagten, an zahlreichen Krankheiten leidenden Kater namens Zausel. Der Katzenopa litt an schwerer Unsauberkeit - seine Besitzerin, die ihm einen schönen Lebensabend bereiten wollte, war mit ihrem Latein am Ende.
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Ott im VIENNA.at-Interview


Katzen-Coach-Lady Petra Ott erzählt: “Kater Zausel war wirklich sehr bedient. Der schon ältere Kater hat wohl bei jeder erdenklichen Krankheit beim lieben Gott ‘hier“’ geschrien. Seine Blutwerte waren furchtbar, Bauchspeicheldrüse, Leber, Nieren und Darm hatten bei ihm schon beeinträchtigte Schäden davongetragen. Die Ärzte sagten, er hätte noch maximal ein halbes Jahr zu leben.

Mit dieser Diagnose holte ihn die jetzige Katzenmama aus dem Tierheim und wollte ihm seine letzten Monate mit einem eigenen Zuhause verschönern. Sie bot ihm ein wunderschönes großes Haus mit tollem Garten, eine katzenfreundliche Kätzin, einen katzenfreundlichen Hund und liebevolle Katzenhalter an.”

Unsauberkeit: Zausel hinterließ 14 bis 20 Lacken am Tag

“Was er fressen wollte, bekam er. Doch er ging nicht und sein Zustand wurde immer schlechter. Er pinkelte das ganze Haus an, vom Keller bis ins Bett. In jede Ecke. 14 bis 20 Lacken wischten die Halter pro Tag auf! Nachdem Zausel dann schon ein Jahr lang die Nerven der Retter beansprucht hat, holten Sie mich. Verzweifelt sagte mir die liebe Katzenmama “Um Gottes Willen, er soll noch lange leben, aber ich kann nicht mehr! Wir putzen Tag und Nacht! Was sollen wir nur tun?” Die Katzenflüsterin begab sich daraufhin zum Lokalaugenschein nach Wien-Floridsdorf.

Einsatz mit Schrecken in Floridsdorf

“Ich schaute in ein grimmiges, aber seelentiefes Gesicht von einem Kater, dem der Name wirklich passte. Sein Fell stand in jede Richtung – komisch, aber auch total süß. Dadurch, dass sein Haarkleid etwas länger war und ich seinen Zustand nicht so gut abschätzen konnte, streichelte ich ihn über seinen Nacken und seinen Schultersattel – und erschrak darüber, was ich da in den Fingern spürte. Nur Haut und Knochen, gar nichts sonst! Das Tierheim hat Zausel auf 11 Jahre geschätzt – ausgesehen hat der Kater eher wie 20 Jahre.

Nach Betrachtung der Wohnraum-Situation vor Ort, der anderen Fellnasen und Zausel war mir klar: Die Zeit drängt, wir müssen schnell handeln. Zausel musste jeden zweiten Tag wegen Infusionen zum Tierarzt. Später verabreichte ihm die Familie die Infusionen, damit er nicht immer so leiden muss beim Transport. Für Zausel war das jedes Mal ein Gewaltakt. Abtransportieren – von der gewohnten Umgebung wegholen – , er wusste ja nicht, dass das nur gut für ihn ist, fixieren, stechen. Natürlich wird auch das Nervenkostüm der Katzenhalter von derlei Prozeduren stark beansprucht: Den ganzen Tag lang arbeiten, dann putzen, dann Tierarzt und dann wieder putzen.”

Katzen-Coach-Hilfe für eine sehr kranke Katze

Petra Ott machte sich ans Werk. “Zuerst eruierten wir für Zausel die Gefahrenquellen, die ihn veranlasst haben, dass er im gesamten Haus seine Duftmarke verteilen musste, und entschärften diese. Die Katzenkisterl haben wir seinen Ansprüchen gerecht gemacht. Eine Futterumstellung tat ihm sehr gut. Er brauchte ein wenig Zeit – und auch die Katzenhalter mussten verstehen, dass sie ihm etwas Gutes mit all den Neuerungen tun. Doch der Erfolg gab uns recht: Zausel hat mittlerweile schon 400 Gramm zugenommen. Wir freuen uns sehr darüber! Zausel geht es heute gut. Wenn ich vorbeikomme, thront er oft entspannt in der Küche und hat auch seinen eigenen Rückzugsort.

Nach acht Wochen können wir nun erleichtert sagen, dass es Zausel schon wesentlich besser geht. Die Anzahl der “Hoppalas” mit seiner Unsauberkeit ist drastisch gesunken – von rund 15 Mal pro Tag auf etwa zwei Mal pro Woche. Bedenkt man seine vielen Krankheiten, ist das ein super Ergebnis. Unabhängig davon, wie lange er noch lebt – meine Freude ist riesig, dass ich Zausel helfen konnte, ein ruhiges und angenehmes Leben zu haben.”

Was die Katzenflüsterin rät

Der Appell der Wiener Katzenflüsterin: “Bitte bedenken Sie: Wenn Ihre Katze Verhaltensauffälligkeiten zeigt, dann ist das ausschließlich Stress. Ein Profi kann Ihnen helfen, die Quellen zu finden und dem Schrecken ein Ende zu machen. Geben Sie nicht auf!

Ganz wichtig auch: Der Tierarzt sollte natürlich immer miteinbezogen werden. Ein Gesundheitscheck ist immer notwendig. Denn erst, wenn wir wissen, dass die Katze physisch nichts hat, dann können wir sie psychisch versorgen.

Mein Appell an Sie: In jedem Fall ist es wichtig, unseren Schützlingen zu helfen. Dafür sind wir da. Bitte wenden Sie jedoch Hilfsmaßnahmen aller Art nicht ohne professionelle Hilfe an, denn sonst kann ein noch so gut gemeinter Hilfeversuch auch ins Gegenteil umschlagen.

>>Hilfe für Samtpfoten in Not: Katzen-Coach Petra Ott im VIENNA.at-Interview

Alle weiteren Infos zur Arbeit von Katzen-Coach Petra Ott finden Sie hier.

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