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"Katastrophales Spiel"

Einen Tag nach dem enttäuschenden 1:1 der österreichischen Nationalmannschaft auf Malta hat Teamchef Josef Hickersberger Ursachenforschung betrieben.

Dabei wollte der Niederösterreicher die triste Vorstellung seiner Schützlinge nicht beschönigen, wies aber auch auf den ungünstigen Zeitpunkt der Partie hin – die meisten ÖFB-Internationalen standen im Gegensatz zu den Insel-Kickern noch nicht im Meisterschaftsbetrieb. “Wir haben gestern alle ein sehr schlechtes, katastrophales Spiel gesehen. Ich werde nicht versuchen, das Spiel schönzureden”, erklärte Hickersberger. “Die Spieler wollten gewinnen, diesen Eindruck habe ich gehabt. Aber wir waren spielerisch und technisch zu schwach. Der letzte Pass und der Abschluss haben nicht gestimmt”, analysierte der 58-Jährige und erwartet von seinen Kickern “die nötige Selbstkritik”.

Die scharfe Kritik von ÖFB-Präsident Friedrich Stickler wollte “Hicke” aber nicht unerwidert lassen. “Es bringt nichts, zu jammern und zu lamentieren, dass es zwei Schritte zurück waren”, meinte Hickersberger, der aber auch Verständnis für die Vorwürfe des Lotterien-Boss äußerte. “Es ist sein gutes Recht und auch seine Pflicht, nach solchen Spielen Kritik zu üben.” Beim Heimflug führte der Teamchef ein längeres Gespräch mit dem ÖFB-Chef. “Er ist von falschen Voraussetzungen ausgegangen, nämlich dass es einen linearen Aufwärtstrend gibt.” Er habe Stickler aber die schwierige Situation auf Grund der mangelnden Fitness mancher Kicker klargemacht. “Stickler hat gefragt, ob es überhaupt sinnvoll ist, solche Spiele durchzuführen. Ich habe gesagt, dass wir im Hinblick auf die EURO jede Möglichkeit zur Vorbereitung nützen müssen. Das ist noch immer besser als überhaupt nichts zu machen und uns vor den Spielen gegen Ghana und Frankreich erstmals zu sehen”, erzählte Hickersberger.

Für das kommende Länderspiel am 24. März versprach der frühere Rapid-Meistermacher eine Steigerung. “Wir werden gegen Ghana viel besser ausschauen, da wird es im Vorfeld auch andere Erwartungen geben”, so Hickersberger. Außerdem haben zu diesem Zeitpunkt alle Teamkicker schon einige Liga-Partien absolviert – gegen Malta sei die mangelnde Spielpraxis noch deutlich erkennbar gewesen. “Die technischen Mängel waren auch darauf zurückzuführen, dass die Spieler bei ihren Vereinen zuletzt viel im konditionellen Bereich gearbeitet haben, müde Beine hatten und auch geistig nicht spritzig genug waren”, erläuterte der Niederösterreicher.

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