So souverän Kuhnle in der Quali am Freitag gepaddelt war, so schlecht kam sie Sonntagfrüh ins Rennen. Die 26-Jährige fasste vier Strafsekunden aus, am Ende fehlten 1,40 Sekunden auf die Finalteilnahme der besten zehn. “Ich habe noch nicht so richtig eine Erklärung dafür, was da passiert ist. Ich war schon im ersten Aufwärtstor nicht so, wie ich wollte. Im zweiten auch nicht so. Ich war nicht ganz auf der Linie, und mit den Berührungen ist es dann schwierig”, sagte Kuhnle.
Die Vorbereitung in der Früh habe gepasst, sie habe sich am Start auch gut gefühlt und sich auf das Rennen vor Familie und Freunden gefreut. “Es hat heute einfach nicht funktioniert. Ich bin von Beginn an nicht so reingekommen, wie ich wollte.”
Kuhnle bei Kanu-EM ausgeschieden
Seit den Goldmedaillen 2010 und 2011 bei den Weltmeisterschaften wartet Kuhnle damit auf eine Einzelmedaille bei Großereignissen. Bei der EM 2012 wurde sie Vierte, bei Olympia im gleichen Jahr Achte. 2013 schaute bei der EM Platz zehn heraus, bei den Welttitelkämpfen scheiterte sie bereits in der Qualifikation.
Natürlich wolle sie jeden Bewerb gewinnen, an dem sie teilnehme. “Aber das gehört zum Sport dazu. Man kann nicht jeden Wettkampf gewinnen. Ich glaube, das ist auch nicht das Allerwichtigste im Leben. Auch wenn ich jetzt enttäuscht bin, macht es immer noch Spaß. Und ich freue mich jetzt auf den Teambewerb, da werden wir angreifen, da haben wir alle noch eine Rechnung offen”, lautete die Kampfansage der Niederösterreicherin.
Kajak-Damen haben Finale knapp verpasst
Nur 7/100 Sekunden fehlten der Oberösterreicherin Oblinger-Peters auf den Aufstieg in den Endlauf. Sie war ohne Fehler durch den Kurs im künstlichen Kanal auf der Donauinsel gekommen. “Sieben Hundertstel ist ein Wimpernschlag. Und das macht einen totalen Unterschied. Du fährst nochmal und die Welt sieht ganz anders aus. Es ist unendlich viel Zeit drinnen gewesen, an so vielen Stellen. Und ich weiß, dass ich im Finale anders gefahren wäre. Aber leider muss man die Hürde schaffen”, haderte die zweifache Mutter mit der verpassten Chance.
“Nicht zweifeln, sondern an sich arbeiten”
Sie habe sich unheimlich auf den Finallauf gefreut. “Und jetzt hier zu stehen und nicht fahren zu dürfen, das ist wahnsinnig bitter. Aber wichtig ist nun, dass man nicht anfängt, an allem zu zweifeln, sondern an den Sachen arbeitet, die noch fehlen.” Die Strecke sei einen Hauch zu einfach gewesen, man hätte es sich schwieriger gewünscht. Außerdem sei erstmals der Kurs nach der Qualifikation nicht umgesteckt worden. “Das macht ja unsere Sportart aus. Man wird ja daran gemessen, dass man es schafft, sich ein Urteil darüber zu bilden, wie man die Variante wählt”, gab Oblinger-Peters zu bedenken.
Schnellste war inklusive zwei Strafsekunden die britische Titelverteidigerin Fiona Pennie vor der Deutschen Melanie Pfeifer (0,98) und ihrer Landsfrau Bethan Latham (1,38). Olympiasiegerin und Weltmeisterin Emilie Fer aus Frankreich ist ebenfalls in der Entscheidung mit dabei. (APA)
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