Die Robbenjagd sei nachhaltig und es gebe sichere Jobs, erklärte u. a. der Sonderbeauftragte des Fischereiministeriums, Loyola Sullivan. Menschen würden “Fehlinformationen von Tierschützern” glauben, die z. B. Bilder von der Schlachtung von Robbenbabys herzeigen würden – dies sei seit 1987 verboten, so Robbenjäger Denis Longuepee.
Heuer wurde die Fangquote für Robben mit 275.000 festgelegt. Die Robbenpopulation bestehe derzeit aus rund 5,5 Millionen Tiere – die Zahl sei konstant, berichtete die kanadische Botschafterin in Österreich, Marie Gervais-Vidricaire. Der Vorwurf der Tierquälerei wurde von den Vertretern entschieden zurückgewiesen: Wissenschaftliche Studien und ein Bericht von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit hätten ergeben, dass die Jagd tierschutzgerecht sei.
Natürlich sei es nicht schön, Blut am Eis zu sehen, aber die Robbenjagd habe auch eine lange Tradition, meinte Longuepee. “Ich esse die Tiere, aber ich respektiere sie.” Die meisten Robben würden erschossen. Um zu prüfen, ob sie wirklich tot seien, mache man einen Blinzeltest. Robben seien eine wichtige natürliche Ressource, aus der neben Pelze, Öle und Nahrung auch Robbenfettkapseln gewonnen werden, die reich an Omega-3-Fettsäuren sind.
Für eine Robbe bekomme man je nach Marktlage und Qualität zwischen 15 und 100 Kanadische Dollar (9,36 bis 62,4 Euro), erklärte Longuepee. Heuer seien es 33 Kanadische Dollar (20,6 Euro). Die Kontrollen seien wirklich streng: “Die Leute kommen aufs Boot, schauen sich auch die Waffen an. Jeden Tag müssen wir anrufen und sagen, wie viele Tiere wir getötet haben.” Generell könne jeder gerne kommen und sich selbst ein Bild machen, so der Jäger. NGOs würden mit ihren Kampagnen nur Geld machen wollen.
Jene vier Robbenjäger, die heuer einen Tag nach dem Start der alljährlichen Jagdsaison an der Ostküste Kanadas bei einem Unfall ums Leben kamen, seien nahe Freunde gewesen, berichtete Longuepee. Schmerzen würden ihn, wenn Menschen nun schreiben würden, die Jäger seien verrückt.
Paul Okalik, Premierminister von Nunavut, erklärte, die Ureinwohner seien auf Einnahmen aus dem Verkauf von Robbenfellen angewiesen. “Wir müssen auch etwas essen”, so Okalik. 1983 hatte die EU einen Bann für den Import von Robbenfellen erlassen, damit sei auch der Markt für die Inuit zusammengebrochen.
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