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Kampusch: "Woman of the Year"?

Einen Tag, nachdem das Wochenmagazin "News" als erstes Medium das begehrte Gesicht von Natascha Kampusch öffentlich gemacht hat, zieht Herausgeber Oliver Voigt eine grundsätzlich positive Bilanz.

Das internationale Medienecho auf Bilder und Interview sei enorm, der Verkauf der auf 450.000 Exemplare aufgestockten Auflage verlaufe wie erwartet sehr gut. Für Kampusch selbst hat Voigt eine Überraschung parat: Sie soll im Rahmen des „Women’s World Award“ als „Woman of the Year“ ausgezeichnet werden.

Das Thema Kampusch war am Donnerstag in allen nationalen und zahlreichen internationalen Zeitungen prominentes Thema. Insgesamt hätten die Medien „News“ dabei „ordentlich zitiert“, so Voigt. Freilich sei er bei der Lektüre der Gazetten auch auf geklautes Material gestoßen. In Richtung der Tageszeitung “Österreich“, auf deren Titelseite ein vergrößerter Ausschnitt aus dem „News“-Cover prangt, meinte Voigt: „Ich finde das unanständig und ich bin enttäuscht – aber nicht verbittert.“ Unter dem Strich zähle aber: „Wir haben die Geschichte gehabt.“ Alles Weitere werde „hinter verschlossenen Türen geklärt. Darunter fällt auch juristisches Vorgehen“.

In aller Öffentlichkeit soll hingegen der nächste Plan des Magazin-Geschäftsführers stattfinden: Natascha Kampusch soll den ersten österreichischen „Women’s World Award“ bekommen. Diese Auszeichnung, die am 14. Oktober von Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatschov verliehen und von den US-Schauspielern Terry Hatcher und Michael Douglas im New Yorker Madison Square Garden überreicht werden soll, geht in verschiedenen Kategorien an berühmte Frauen.

Erstmals soll dieser Preis auch in Österreich – und zwar vom Frauenmagazin „Woman“ – ausgelobt werden. Voigt habe in Übereinkunft mit den Partnern für den „Women’s World Award“ in New York und mit dem Organisator Georg Kindel vorgeschlagen, Natascha Kampusch als „Woman of the Year“ auszuzeichnen. Freilich solle Kampusch „zu nichts gedrängt werden“. Man werde sie nicht nötigen, nach New York zu fahren. Wenn sie dies wünsche, könne sie selbst in die USA reisen, um den Preis entgegenzunehmen, ansonsten sei es auch möglich, eine Vertretung zu schicken, so Voigt.

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