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Kampf um Pflegekräfte: Vorarlberger Spitäler werben online um St. Galler Gesundheitspersonal

©Der Kampf um Pflegepersonal entwickelt sich zum grenzübergreifenden Wettbewerb.
Joachim Mangard (VOL.AT) joachim.mangard@russmedia.com
Nach der Streichung von 440 Stellen im Schweizer Kanton will die KHBG verstärkt Personal für die heimischen Krankenhäuser gewinnen. Der Tiroler Spitalsverbund wirbt ebenfalls mit Inseraten im "Tagblatt".

Vor einigen Wochen sorgte eine Einschaltung des Tiroler Spitalsverbunds im St. Galler "Tagblatt" für Aufsehen.

Nachdem im Kanton St. Gallen 400 Stellen im Gesundheitswesen abgebaut werden, versucht auch die Vorarlberger KHBG das allerorts begehrte Pflegepersonal für die heimischen Einrichtungen zu gewinnen, obgleich man nicht so offensiv werbe, wie die Tiroler Kollegen.

"Wir haben umgehend reagiert und auf Social Media verstärkt auf uns hingewiesen"

"Wir haben die Situation in den St. Galler Spitälern aufmerksam beobachtet. Die Vorarlberger Landeskrankenhäuser sind natürlich offen für Heimkehrer:innen und potenzielle Mitarbeiter:innen aus dem Raum St. Gallen. Bei unseren Rekrutierungsmaßnahmen hatten wir die Ostschweiz stets im Blick, nach der Medienberichterstattung über die Spitalssituation in St. Gallen Ende September haben wir umgehend reagiert und weisen seither über die Social Media Kanäle verstärkt auf unsere Vorteile und unseren guten Ruf hin. Denn wir gehen davon aus, dass sich Fachkräfte aus dem Gesundheitsbereich in Zukunft genauer überlegen werden, ob sie den Schritt in die Schweiz machen", informiert Andrea Marosi-Kuster von der KHBG.

Attraktives Angebot für Pflegepersonal?

Grundsätzlich habe man ein gutes Lohnniveau in den Vorarlberger Landeskrankenhäusern. Außerdem liege die Wochenarbeitszeit bei 45,5 Stunden und sei damit gut kompatibel für Familien. Ab dem 40. Lebensjahr gebe es zudem es 30 Tage, ab dem 45. Lebensjahr 32 Tage Urlaub.

Mit diesem Inserat wirbt der Tiroler Spitalsverbund im St. Galler Tagblatt für Pflegekräfte.

Marosi-Kuster weist außerdem auf weitere Vorteile hin, die dem Pflegepersonal im Vorarlberger Gesundheitswesen zugutekommen würden: "Weiters punkten wir mit guter Teamarbeit, vielfältigen Karriereperspektiven, interessanten häuserübergreifenden Ausbildungsrotationen, hoher ausgeprägter Interdisziplinarität/-professionalität, einer breiten Palette an medizinischer Versorgung." Zudem seien alle Vorarlberger Landeskrankenhäuser universitäre Lehrkrankenhäuser.

Hier ein Beispiel aus der Kampagne der Vorarlberger Einrichtungen. ©KHBG

Lohnniveau klafft weit auseinander

Vergleicht man allerdings das Lohnniveau mit den Einrichtungen über der Grenze, stößt man schnell an dieselben: In der Schweiz liegt das Einstiegsgehalt einer diplomierten Pflegekraft bei rund 79.000 Franken im Jahr. Damit kann man in Österreich mit rund 49.000 Euro Jahressalär nur schwer mithalten.

Die Vorarlberger Landeskrankenhäuser werben ebenfalls um das Personal aus der Schweiz. ©KHBG

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