Kammerschauspielerin Schmid verstorben
Die gebürtige Niederösterreicherin aus Scheibbs war eine der großen Damen des Burgtheaters, dem sie über drei Jahrzehnte lang angehörte.
Schmid war eine Expertin der leisen Zwischentöne. Ihr feiner Sinn für Kauzigkeit machte sie unverzichtbar für die Besetzung der Frauenfiguren bei Hofmannsthal, Schnitzler, Grillparzer und Raimund. 1956 wurde sie von Direktor Adolf Rott ans Burgtheater engagiert, dem sie bis zu ihrer Pensionierung 1989 angehörte.
Aglaja Schmid wurde am 9. August 1926 in Scheibbs geboren. Sie erhielt ihre Ausbildung am Max Reinhardt-Seminar und debütierte 1945 im Theater in der Josefstadt in Priestleys „Die Conways und die Zeit“ unter der Regie von Rudolf Steinboeck, den sie 1951 heiratete. Ihr Weg führte Schmid auch ans Deutsche Schauspielhaus nach Hamburg, an die Kölner Städtischen Bühnen, nach Berlin, München, New York, London, Paris Berlin und Budapest.
Schmids Darstellungskunst reichte von der Olivia in Shakespeares „Was ihr wollt“, das Gretchen im „Faust“, Goethes „Stella“ über die Helene in Hofmannsthals „Der Schwierige“ und die „Elektra“ von Giraudoux bis zu Friedrich Dürrenmatt, Arthur Miller und Peter Handke.
Aglaja Schmid war außerdem in zahlreichen internationalen Literaturverfilmungen zu sehen, darunter „Der Prozeß“ (1948, R: Georg Wilhelm Pabst), „Das andre Leben“ (1949, R: R. Steinboeck), „Lächeln im Sturm“ (1950, R: Rene Chanas) oder „Don Carlos“ (1960, R: Alfred Stöger).
Im Laufe ihrer langen Bühnenkarriere wurde Schmid mit vielen Auszeichnungen geehrt, u.a. mit dem Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse (1977) und der Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Silber (1982). 1963 wurde ihr der Berufstitel Kammerschauspielerin verliehen.
Redaktion: Michael Grim
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