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Kaiserwiese: Polen riefen Security auf den Plan

Sehr emotional verlief auf der Wiener Kaiserwiese das zweite EM-Spiel mit österreichischer Beteiligung:

Nach der 1:0-Führung stürmten einige Dutzend polnische Fans sogar die Bühne, wo sie vor der Großleinwand minutenlang ihrem Freudentaumel freien Lauf ließen. Erst nach dem Einschreiten von Vertretern der Security und der Exekutive zogen sich die Anhänger wieder in den Zuschauerraum zurück.

Nachdem die Polen nach dem Führungstor über die Absperrgitter geklettert und daraufhin den Bühnenbereich geentert hatten, sahen sich die Veranstalter gegen Ende der ersten Spielhälfte gezwungen, den Ton der Live-Übertragung vollkommen abzuschalten und die Fußballbegeisterten in ihrer Landessprache zum Verlassen des Stage-Bereiches aufzufordern.

Ein polnischer Verbindungsmann von der Polizei habe diese Aufgabe übernommen, sagte Barbara Globotschnig vom Veranstalter Ip-Media. Ohne sichtbaren Widerstand begaben sich die Fans, die zuvor hüpfend, grölend und fahnenschwenkend den Treffer ihrer Mannschaft gefeiert hatten, zurück auf den Wiesenbereich. Danach wurden entlang des Bühnenrands mehrere Securitys postiert.

Ansonsten sei der Abend ohne Zwischenfälle verlaufen, hieß es. Insgesamt zählten die Organisatoren den ganzen Tag über gut 12.000 Besucher, wobei beim Match Österreich-Polen mit 6.500 Besuchern die volle Auslastung erreicht war. Wie schon am Sonntag mussten auch heute wieder die Eingangsbereiche vorübergehend abgeriegelt werden.

Während bei der ersten Begegnung des Tages zeitweise noch Picknick-Stimmung herrschte, hockte beim darauffolgenden Spiel niemand mehr im Gras. Von Anfang an duellierten sich polnische und österreichische Anhänger in der Lautstärke ihrer Anfeuerungsrufe, die teilweise sogar den übertragenen Stadion-O-Ton übertrafen. Zahlreiche Gashupen wurden betätigt, erstmals auch Rauchbomben gezündet. Der Führungstreffer motivierte einige Fußballfreunde zum ausgiebigen Bierduschen.

Nach dem zuletzt kaum mehr erwartbaren Ausgleich flogen einige Becher, aber auch Fähnchen, Schals und sonstige Accessoires polnischer Provenienz in Richtung Leinwand. Manche Fans der Hickersberger-Elf, die sich bereits schmollend an den Rand des Areals zurückgezogen hatten, erwachten wiederum zum Leben und feierten das Unentschieden mit derartiger Inbrunst, als wollten sie glauben machen, das österreichische Team hätte tatsächlich gewonnen.

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