Juve in Sorge: Herz-Eingriff bei Sami Khedira

Der 31 Jahre alte Mittelfeldspieler wird nach Angaben seines Vereins Juventus Turin vom Mittwoch innerhalb eines Monats wieder trainieren können. Juve hatte am Vortag mitgeteilt, dass Khedira unter Herzrhythmusstörungen leidet. Der aus Stuttgart stammende Profi spielt seit 2015 beim italienischen Rekordmeister.
Herzrasen
Sami Khedira flitzte im Abschlusstraining für das Champions-League-Spiel bei Atlético Madrid über den Platz, als sein Herz plötzlich zu rasen begann. Sofort informierte der Weltmeister von 2014 die Club-Ärzte von Juventus Turin, die wegen Herzrhythmusstörungen umgehend ein Sportverbot für unbestimmte Zeit verfügten. “Angst um Khedira”, titelte die Zeitung “Tuttosport” am Mittwoch. “Sami Khedira ist nicht da, aber die Bianconeri – Spieler, Fans – sind alle bei ihm.”
Anstatt am Mittwochabend mit dem italienischen Meister im Achtelfinal-Hinspiel der Königsklasse in Madrid seinen sportlichen Neuanfang zu forcieren, musste der 31-Jährige in Turin einen intensiven Medizincheck absolvieren. An Fußball ist vorerst nicht zu denken. Für den Mittelfeldspieler ist dies der nächste Rückschlag.
Dabei wollte Khedira nach dem Seuchenjahr 2018 noch einmal durchstarten. Vor zehn Tagen war er nach seinem ersten Tor seit einem halben Jahr beim 3:0 von Juve gegen Sassuolo Calcio gefeiert worden. “Der Professor ist zurück. Er entfesselt das Spiel”, lobte “La Stampa” danach.
Verschiedene Tests
Doch plötzlich ist der Fußball für den 77-fachen Nationalspieler, der seinen Vertrag beim italienischen Rekord-Champion im vergangenen September bis zum Sommer 2021 verlängert hatte, zur Nebensache geworden. Er muss sich in den kommenden Tagen verschiedenen Tests und einer elektrophysiologischen Behandlung unterziehen. Bei dieser speziellen Herzkatheter-Untersuchung können Art und Mechanismus von unregelmäßigen Herzschlägen festgestellt werden.
Khedira wird sich dabei Zeit nehmen, schließlich handelt es sich nicht um eine gewöhnliche Verletzung, wie sie im Fußball immer wieder vorkommt. Erst vor knapp einem Jahr war der italienische Nationalspieler Davide Astori vom AC Florenz im Alter von 31 Jahren einem plötzlichen Herzstillstand erlegen. 2003 starb Kameruns Nationalspieler Marc-Vivien Foe an plötzlichem Herzversagen. Der damals 28-Jährige brach im Halbfinale des Confederations Cups gegen Kolumbien auf dem Platz zusammen. Es sind nur die zwei prominentesten Beispiele der Opferliste im Fußball.
Comeback in DFB-Auswahl
Für Khedira kommt die schlechte Nachricht zur Unzeit. Eigentlich wollte sich der Routinier in dieser Saison noch einmal für ein Comeback in der DFB-Auswahl empfehlen, nachdem ihn Bundestrainer Joachim Löw nach dem WM-Debakel in Russland nicht mehr eingesetzt hatte. Daraus wird nun vorerst nichts, denn mit einer Rückkehr auf den Platz ist frühestens in einem Monat zu rechnen.
Für Khedira setzt sich die Leidenszeit damit fort. Schon in der Hinrunde hatte er 15 Pflichtspiele von Juventus aufgrund von Verletzungen verpasst. Von Mitte September bis Mitte Oktober setzte ihn eine Oberschenkelverletzung für mehrere Wochen außer Gefecht, von Mitte November bis kurz vor Weihnachten stoppte ihn eine Knöchelverletzung. Auch Juve schmerzt der neuerliche Ausfall. “Khedira nicht dabei zu haben, ist ein Problem für uns”, sagte Trainer Massimiliano Allegri vor der Partie in Madrid.
(dpa)
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