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Jurassic World: Das gefallene Königreich - Kritik und Trailer zum Film

Im fünften Teil der Dinosaurier-Reihe, die einst mit "Jurassic Park" begann, schickt der spanische Regisseur J. A. Bayona seine Protagonisten nach Jahren zurück auf die Isla Nublar. Dort leben die Dinosaurier nach der Katastrophe in "Jurassic World" in Freiheit. Als auf der Insel ein Vulkan auszubrechen und die Tiere auszulöschen droht, begibt sich eine Expertengruppe auf eine riskante Rettungsmission.

“Alles hier drin ist mittlerweile tot.” Kaum ist der erste Satz in der Fortsetzung von “Jurassic World” gefallen, weiß man: Es werden nur allzu lebendige zwei Stunden voller Dino-Action, die nun folgen. Nach der höchst erfolgreichen Wiederbelebung des Franchise vor drei Jahren gilt es nun in “Das gefallene Königreich” (ab Donnerstag im Kino) daran anzuschließen. Leider gelingt das kaum.

Jurassic World: Das gefallene Königreich – Kurzinhalt zum Film

Die Geschichte wiederholt sich: In den 1990ern war es Steven Spielberg, der die Dinosaurier dank “Jurassic Park” zu Größen der Unterhaltungsindustrie aufsteigen ließ. Sein Blockbuster nach einem Roman von Michael Crichton brachte die Kassen weltweit zum Klingeln und resultierte auch in zwei direkten Nachfolgern. Als man 2015 aus dem Park eine World machte, war er – wie auch jetzt – als ausführender Produzent wieder mit von der Partie. Dass die Welt der Saurier aber so einiges an Charme und Witz verloren hat, daran kann nun auch die Hollywoodlegende nichts mehr ändern.

Die Prämisse gleicht der “Vergessenen Welt” von 1997. Auch damals lag es an den Protagonisten, die auf der Insel freilaufenden Tiere wieder einzufangen und zu retten. Aktuell ist es ein Vulkan auf Isla Nublar, der T-Rex, Velociraptor und Co bedroht. Glücklicherweise setzt die frühere Parkmanagerin Claire Dearing (Bryce Dallas Howard muss diesmal nicht auf Stöckelschuhen durch den Dschungel hetzen) alles daran, die Tiere vor ihrem neuerlichen Untergang zu bewahren. Nur hat die US-amerikanische Regierung wenig Interesse daran, dafür Geld auszugeben. Also muss ein früher Begleiter von John Hammond, dem Vater des “Jurassic Park”, mit einer Rettungsaktion auf den Plan treten.

Um diesen auch in die Tat umzusetzen, braucht es neben Claires Zugang zum Sicherheitssystem des brachliegenden Parks auch die Kenntnisse von Tiertrainer Owen Grady (bärbeißig und charmant wie immer: Chris Pratt). Immerhin hat er es vollbracht, die Raptoren zu trainieren und soll nun auch das letzte noch lebende Exemplar, Blue, auffinden. Begleitet werden sie nicht nur von zwei idealistischen, wenngleich etwa naiven Kollegen aus Claires Rette-die-Saurier-Kollegium, sondern auch von einer Armee an Söldnern, die mit schwerem Gerät den urzeitlichen Inselbewohnern auf den Leib rückt.

Spätestens da sollte man als Kenner des “Jurassic”-Universums stutzig werden, und es dauert auch nicht lange, bis Regisseur John A. Bayona (“Sieben Minuten nach Mitternacht”) nicht nur die Insel mit reichlich Vulkanasche und Lava in die Luft gehen lässt, sondern auch die Machenschaften von Eli Mills (Rafe Spall) offenbart. Immerhin hat der Assistent von Hammonds altem Kollegen Ben Lockwood (James Cromwell) wirklich nichts Gutes im Sinn, wenn er einen Dinosaurier nach dem anderen in Käfige sperren und Richtung herrschaftliches Lockwood-Anwesen in Nordkalifornien bringen lässt. Dort wartet zu allem Überdruss nicht nur ein alter Bekannter, sondern auch die nächste Wunderwaffe auf ihren Einsatz…

Jurassic World 2 – Die Kritik

Die Kritik an der Gentechnik, die hehren Ziele von Tierschützern, die Frage, was mit “wiederauferstandenen” Lebewesen passieren soll – all diese Aspekte werden auf die eine oder andere Weise in “Jurassic World 2” thematisiert. Aber wenn die (wenigen) Dialoge nicht gerade vor Pathos strotzen oder auf den schnellen Gag aus sind, dann beherrscht diese Welt einzig und allein die Jagd nach Schauwerten. Was hier alles in die Luft gejagt oder zwischen messerscharfen Zähnen zermalmt wird, kann man bald nicht mehr zählen. Es ist letztlich auch ziemlich unerheblich, denn auf Nachvollziehbarkeit oder Stringenz ist das Drehbuch von Colin Trevorrow (hat den Vorgänger auch inszeniert) und Derek Connolly nicht aus.

Beizeiten artet das schon einmal in slapstickartige Momente aus, wenn sich Owen in der idyllischen Einöde selbst ein Haus zimmern will oder Claire kurzerhand einen T-Rex wie einen Bullen reitet. Selbstreferenzialität und augenzwinkernder Witz waren zwar auch bei “Jurassic World” Erfolgsgaranten – das “Gefallene Königreich” übertreibt es allerdings in allen Belangen. Erst wenn man sich gegen Ende an die überbordende Inszenierung, die atemlose Action-Aneinanderreihung und die fehlende Story gewöhnt hat, kann man diesem Film etwas abgewinnen. Aber es ist schon sehr viel Zuneigung zu Dinos oder der “Jurassic World” nötig. Manche Dinge sollte man doch lieber aussterben lassen.

>> Alle Spielzeiten auf einem Blick

(APA/Red)

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