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Jugendliche von Job Ahoi arbeiteten erstmals an Christusfigur

Im Atelier von Nicolé Mayer: Rebecca, Simon und Andreas Huemer (Arbeitsanleiter bei Job Ahoi).
Im Atelier von Nicolé Mayer: Rebecca, Simon und Andreas Huemer (Arbeitsanleiter bei Job Ahoi). ©OJAD/Herbert Rella
 Arbeitsprojekt der OJAD half bei der Restaurierung des „Gfrörer“-Wegkreuzes.
Gfrörer Wegkreuz - Restaurierung

 

Dornbirn. Diese Aufgabe war neu und anspruchsvoll, zumal sie für die Jugendlichen bei Job Ahoi die erste Restaurierung eines wertvollen Kulturguts bedeutete. Bisher ist die Werkstatt der Offenen Jugendarbeit Dornbirn (OJAD) hauptsächlich für Reparatur- und Erneuerungsarbeiten an Holzbooten bekannt. Umso spannender war nun dieser gänzlich neue Auftrag. Wie es dazu kam, erzählt Herbert Rella, auf dessen gepachtetem Grundstück an der Poststraße ein Kreuz, genauer gesagt das „Gfrörer“-Wegkreuz steht.

Im Zuge seiner im Jahr 2015 begonnen Arbeiten am ehemaligen Bahnwärter-Häuschen stellte er fest, dass das Wegkreuz – und insbesondere die Christusfigur – ein zunehmend tristes Dasein fristete. „Grund dafür war wohl das Ableben eines nachbarschaftlichen Geschwisterpaares, welches sich zuvor liebevoll um die Pflege der kleinen Anlage gekümmert hatte“, weiß Rella. Ihm wurde klar, dass eine weitere fehlende Instandhaltung den Untergang des Kleindenkmals bedeuten würde. „Das ärgerte mich und ich konnte nicht mehr zuschauen“, beschreibt der 1954 geborene Dornbirner weggeworfenen Müll und gezielte Beschädigungen an der Figur. Etwas musste getan werden und wer, wenn nicht er, sollte sich der Sache annehmen. Eine Einzäunung mit Kletterrosen-Bepflanzung war seine erste Aktion.

 

Die Initiative zur Rettung

In der Folge suchte Herbert Rella Mitstreiter für das „Team Wegkreuz“. Es gelang ihm, Vertreter der Pfarre St. Martin, der Diözese Feldkirch, der Stadt und des Stadtmuseums Dornbirn, sowie einen Nachbar an den Tisch zu bekommen. Gut 7.000 Euro und diverse ehrenamtliche Leistungen darüber hinaus wurden für das von Rella beschriebene Vorhaben für die Instandsetzung des Kreuzes und die vollständige Restaurierung der Christusfigur in Aussicht gestellt. Als professionelle Restauratorin konnte Nicolé Mayer gewonnen werden. Für diffizile Vorarbeiten wie das Abschleifen mehrerer Farbschichten „rannte ich bei Martin Hagen, GF der Offenen Jugendarbeit Dornbirn, offene Türen ein“, bekräftigt Rella. „Bei dieser Aufgabe mussten wir sehr behutsam vorgehen. Aus Respekt vor dem unbekannten Künstler, der sie einst geschnitzt hat, durfte keinesfalls zu viel von der Oberfläche entfernt werden“, erklärt Andreas Huemer, Anleiter beim Arbeitsprojekt Job Ahoi. Für die Jugendlichen Tobi, Ivan, Rebecca oder Rahmat war es eine spannende Aufgabe, in die sie insgesamt 192 Arbeitsstunden investiert haben. Das interkulturelle Projekt fand Zuspruch unter den neun beteiligten Jugendlichen – sie haben diskutiert und philosophiert, denn alter Handwerkskunst in Form einer Christusfigur waren sie noch nie so nah gekommen wie jetzt. Als Krönung gilt der Besuch im Atelier der Restauratorin, die sie die Endschritte, die Bemalung und Vergoldung der Figur teilweise miterleben ließ.

 

Zur feierlichen Segnung des restaurierten Wegkreuzes am Pfingstmontag, 6. Juni um 10.30 Uhr ist die Bevölkerung herzlich eingeladen. „Bei passender Witterung wird anschließend ein beschaulicher Frühschoppen vor Ort stattfinden“, informiert Herbert Rella.

„Gfrörer“-Wegkreuz, Dornbirn, Poststraße 12

Kreuzung (kleiner Kreisverkehr) Poststraße, Altweg, Bildgasse

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