Jugendliche Intensivtäter in Wien festgenommen: Über 100 Kfz-Diebstähle

Ein 14-Jähriger und ein 19-Jähriger wurden bereits Ende Juni festgenommen, nachdem die beiden beim Verkaufen eines gestohlenen Fahrzeugs den geraubten Führerschein ihres 20-jährigen Opfers zur Legitimation verwendet hatten. Die Ermittlungen zum Raubüberfall führten später zur Festnahme des 17-Jährigen. Zusammen sollen sie über 100 Kfz-Einbruchsdiebstähle begangen haben.
Der Raub am 1. Juni wurde im Erholungsgebiet Wienerberg begangen. Die damals noch unbekannten Verdächtigen bedrohten das Opfer gegen 11.30 Uhr zuerst mit einem Messer und verlangten Geld. Der 20-Jährige weigerte sich, worauf die Jugendlichen ihn zu schlagen begannen und ihm schließlich Geldbörse und Wertgegenstände entrissen. Der Mann wurde mit Verdacht auf eine Nasenbeinfraktur, schwere Gehirnerschütterung und zahlreichen Prellungen durch den Rettungsdienst in ein Spital gebracht. Eine Sofortfahndung nach den Tätern verlief vorerst negativ, das Landeskriminalamt Wien, Außenstelle Süd, übernahm die Ermittlungen.
Gestohlenes Fahrzeug mit geraubtem Führerschein verkauft
Ebenfalls am Ermitteln war das Landeskriminalamt Wien, Außenstelle West. Hier ging es jedoch um Kfz-Diebstahl und Hehlerei. Es stellte sich dabei heraus, dass beim Verkauf eines als gestohlen gemeldeten Fahrzeugs der geraubte Führerschein zur Legitimation verwendet wurde. Als Tatverdächtige wurden der 14-Jährige und der 19-Jährige am 27. Juni festgenommen.
Wie Polizeisprecherin Anna Gutt gegenüber der APA erläuterte, hielten dann die Beamten der beiden Landeskriminalämter Rücksprache, nachdem die Sachlage dafür sprach, dass auch der Raub auf das Konto der beiden Verdächtigen ging. Zudem liefen bereits Ermittlungen gegen das Trio wegen der zahlreichen Kfz-Einbruchsdiebstähle, sodass der 17-Jährige letztendlich am vergangenen Freitag dasselbe Schicksal wie zuvor seinen mutmaßlichen Komplizen widerfuhr: Festnahme und Einlieferung in eine Wiener Justizanstalt. Laut Gutt warten auf das Trio nun zahlreiche Verfahren aufgrund ihrer ebenso zahlreichen Delikte.
"Intensivtäter"-Definition trifft auf Verdächtige in Wien zu
Der Ausdruck "Intensivtäter" trifft auf die drei jugendlichen Verdächtigen - es handelt sich um einen österreichischen, einen ungarischen und einen rumänischen Staatsangehörigen - deshalb zu, weil sie "innerhalb eines Jahres mindestens fünf Vormerkungen wegen Straftaten in polizeilichen Datenbanken aufweisen" und weil mindestens eine "qualifizierte" Straftat vorliegt, hieß es von der Landespolizeidirektion. Zu den "qualifizierten" Straftaten zählen alle vorsätzlichen Tötungsdelikte und alle Formen von Körperverletzung, gefährlicher Drohung, Nötigung, Raub, Erpressung oder Widerstand gegen die Staatsgewalt sowie alle Sexualdelikte und alle Straftaten nach dem Suchtmittelgesetz (SMG).
In Fällen von Intensivtätern kann es in Abstimmung mit dem zuständigen Sicherheitshauptreferenten zur Einberufung einer sicherheitspolizeilichen Fallkonferenz kommen, an der die Polizei, die Jugendschutzbehörden und Institutionen aus dem Bereich der Jugendbetreuung und der Schulen beteiligt sind, hieß es abschließend.
(APA/Red)
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