Vor zwei Wochen in der ersten Tokio-Runde hatte Melzer in Führung liegend noch von der Aufgabe des Franzosen Edouard Roger-Vasselin profitiert, diesmal beendete er endlich selbst wieder ein Match mit einem Punktschlag. “Routine, Kampfgeist, Kämpferherz – ich glaube, da war alles dabei. Ich wollte dieses Match einfach nicht verlieren”, erklärte Österreichs Nummer drei danach in seinem ersten Sieges-Interview.
Gombos war als “Lucky Loser” in den Raster gerutscht und bestritt sein heuer überhaupt erstes Hauptfeld-Match auf der Tour. Sein wertvollster Sieg 2014 war ihm im März in seiner Heimatstadt Bratislava in vier Sätzen gegen Dominic Thiem bei dessen Davis-Cup-Debüt gelungen. Und zu Beginn des Spiels gegen Melzer hatte es auch so ausgesehen, dass er einen weiteren prominenten Österreicher auf seine Abschlussliste setzt. Der erste Satz ging mit 6:3 an Gombos.
Nach einer Toilettenpause kam der auf Weltranglistenposition 123 zurückgefallene Melzer mit Elan zurück, Gombos schien den aber mit einem sofortigen Break im Keim zu ersticken. “Ich habe ihn dann aber gleich zurückgebreakt, da hatte ich auch etwas Glück dabei”, gab der Wien-Sieger von 2009 und 2010 zu. “Danach war wichtig, dass ich nachgesetzt habe.” Ein Break Melzers zum 4:2 glich Gombos zum 4:5 aus, doch holte sich das ÖTV-Ass Durchgang zwei.
Nach einer 3:1-Führung holte sich Melzer ein kritisches fünftes Game, auch ein bisschen mithilfe des Schiedsrichters. Nach 125 Minuten servierte Melzer aus. “So einen Sieg habe ich einfach gebraucht”, jubelte er. “Das taugt mir, dass ich die ganze Zeit probiert habe, ihn aus dem Rhythmus zu bringen.” Im ersten Satz habe Gombos so gut wie fehlerfrei agiert. “Dann habe ich die engen Punkte aber sehr gut gespielt. Wichtig war, dass ich mich nicht abschießen lasse.”
Das Publikum in der gut besetzten Wiener Stadthalle hat das auch honoriert, feuerte seinen Favoriten an. “Die Leute sind mitgegangen, das beflügelt einen schon”, meinte Melzer. “Das war echt schön, da draußen zu stehen.” Auch der ständige Blickkontakt mit seiner Box um Trainer Alexander Waske, seinen Eltern und Bruder Gerald motivierte ihn. Als Lohn gab es seinen ersten Wien-Sieg seit 2011. 2012 glückte ein solcher nicht, 2013 war Melzer verletzt und nicht dabei.
In der dritten Mittwoch-Partie nach 13.00 Uhr geht es nun gegen den als Nummer sechs gesetzten Karlovic, der 35-Jährige blieb zum Auftakt gegen den Argentinier Federico Delbonis über drei Tiebreaks siegreich. “Ich kann locker drauflos spielen. Es wird darauf ankommen, die wenigen Chancen zu nützen”, erklärte ein sichtlich gelöster Melzer. Er hat gegen den aufschlagstarken 2,11-m-Mann fünf von sechs Partien gewonnen, die bisher letzte aber verloren.
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