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John McCain: Veteran und "Querkopf"

John McCain (71) hatte sich schon vor acht Jahren um die Spitzenkandidatur der Republikaner bemüht, scheiterte damals aber an George W. Bush.

Der populäre Senator aus Arizona und einstige Vietnam-Kriegsgefangene unterstützt eindeutig den Irakkrieg, und will vor allem mit außen- und sicherheitspolitischen Themen gegen seinen demokratischen Herausforderer Barack Obama punkten.

Den schwarzen Senator hat er bereits wegen dessen Bereitschaft zum Dialog mit “Schurken-Staaten” wie dem Iran und Syrien als “naiv” bezeichnet. Würde er am 4. November gewählt, wäre McCain mit 72 Jahren bei seinem Einzug ins Weiße Haus im Jänner 2009 der beim ersten Amtsantritt älteste US-Präsident in der Geschichte des Landes.

In seiner Partei gilt er bisweilen als “Maverick”, als Querkopf. Erzkonservativen Republikanern steht er nicht weit genug rechts – was ihn allerdings für parteiunabhängige Wähler attraktiv macht. Andere Kritiker halten ihn schlicht für zu alt. Im bisherigen Wahlkampf suchte der Senator sich vom höchst unpopulären Präsidenten George W. Bush abzusetzen, etwa in der Klimapolitik. Auch erregte er Aufsehen mit seiner strikten Ablehnung aller Foltermethoden unter anderem bei Verhören von Terrorverdächtigen. Als Kriegsgefangener war er selbst gequält worden, und kann wegen der Verletzungen bis heute nicht die Arme über den Kopf heben.

Als Präsident wäre seine oberste Priorität, “den Krieg gegen islamische Extremisten zu gewinnen”. Ein weiterer Schwerpunkt ist für ihn die Reform des US-Gesundheitssystems. Auch McCain hat sich im bisherigen Vorwahlkampf für einen umfassenden politischen Kurswechsel in Washington eingesetzt. Zeitweise war sein Wahlkampf von schweren Geldnöten gekennzeichnet, und auch in den kommenden Monaten muss er mit weit weniger Mitteln auskommen als Obama.

Der am 29. August 1936 in Panama geborene Politiker stammt aus einer “Militärfamilie”, sein Vater war Admiral, er selbst wurde Marineflieger im Vietnamkrieg. 1967 wurde er abgeschossen und saß fünf Jahre in Gefangenschaft in Hanoi. Seit 1987 gehört er dem Senat an. Sieben Jahr zuvor heiratete er in zweiter Ehe die vermögende Geschäftsfrau Cindy Hensley. McCain hat aus beiden Ehen vier Kinder, drei weitere adoptierte er.

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