An normalen Tagen sind etwa 30 Prozent der Lenker aus medizinischer Sicht zu müde, um sich weiter ans Steuer zu setzen, erläuterte die Asfinag am Freitag in einer Aussendung. Im Durchschnitt aller vier Testtage stieg dieser Wert auf fast 50 Prozent an. Der Grazer Schlafmediziner überprüfte bei Freiwilligen den sogenannten Pupillen-Unruheindex (PUI). Die Pupille erweitert und verengt sich im Normalfall pro Sekunde ständig um 0,5 Millimeter. Bei Schläfrigkeit tut sie das seltener, dafür wird die Distanz zwischen Verengung und Erweiterung größer.
So wirkt Übermüdung im Straßenverkehr
Viele der getesteten Autofahrer kamen laut Asfinag aus Tschechien, Polen, Deutschland, den Niederlanden oder aus dem Großraum Wien und waren schon bis zu neun Stunden ohne ausreichende Pausen unterwegs. Auch Lenker, die erst wenige Kilometer gefahren waren, zeigten demnach zum Teil bereits deutliche Ermüdungserscheinungen. Zu wenig Schlaf wirkt wie Alkohol auf die Reaktionsfähigkeit, betonte die Autobahngesellschaft. Studien zeigen, dass nach einer Nacht mit nur vier Stunden Schlaf die Reaktionszeit beim Autofahren mit 0,5 Promille im Blut vergleichbar ist. Eine Nacht ohne Schlaf ist mit 0,8 Promille gleichzusetzen. “Und auch wenn man bestens ausgeruht die Fahrt antritt, gilt die Faustregel spätestens nach zwei Stunden Pause zu machen”, sagte Walzl.
Örtlichkeiten der schlafmedizinischen Analyse
Die Tests wurden auch auf der Westautobahn (A1) am Rastplatz Allhaming in Oberösterreich, auf der Südautobahn (A2) am Rastplatz Herzogberg in der Steiermark und auf der A2 am Rastplatz Triestingtal in Niederösterreich durchgeführt. Seit Jahresbeginn seien durch Müdigkeit, gepaart mit mangelndem Reaktionsvermögen auf Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen bereits elf Menschen ums Leben gekommen, bei 23 Todesopfern auf solchen Straßen also fast die Hälfte, zeigen die Zahlen der Asfinag.
(apa/red)
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