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Jeder Zweite fühlt sich psychisch schlecht – vor allem wegen Job

Österreich unter Druck: Stress nimmt um 16 Prozentpunkte zu
Österreich unter Druck: Stress nimmt um 16 Prozentpunkte zu ©CANVA
70 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher fühlen sich regelmäßig gestresst – das zeigt die neue "Stress-Studie 2025" des Gesundheitsanbieters Mavie.

Das Stressniveau in Österreich ist im vergangenen Jahr deutlich angestiegen. Laut der am Donnerstag präsentierten "Stress-Studie 2025" des Gesundheitsanbieters Mavie gaben 70 Prozent der Befragten an, oft oder sehr oft gestresst zu sein – ein Plus von 16 Prozentpunkten gegenüber 2024. Besonders die Arbeit wird mit 54 Prozent als Hauptstressfaktor genannt, gefolgt von Finanzen (25 Prozent) und Familie (18 Prozent), wie es bei einer Pressekonferenz hieß.

Wien. 40 Prozent der 385 befragten Personen erklärten laut Lukas Mayrl, Geschäftsführer von Mavie Next, dass ihr Stressniveau in den vergangenen ein bis zwei Jahren zugenommen habe. Die gesundheitlichen Folgen sind entsprechend hoch: Fast jeder Zweite bewertet den eigenen mentalen Gesundheitszustand als schlecht oder sehr schlecht.

"Kurzzeitiger Stress kann als Antreiber gut sein", sagte Barbara Veigl-Trouvain, psychosoziale Beraterin bei Mavie Work. Problematisch wird es, wenn der Stress chronisch wird. Dann kann die Dauerbelastung schnell zum Gesundheitsproblem werden. Dies schlug sich auch in der Erhebung nieder. Als Folgen von Stress gaben die Befragten an: Reizbarkeit (49 Prozent), Schlafstörungen (42 Prozent), Überforderung (34 Prozent) sowie Kopfschmerzen (33 Prozent). Frauen sind von stressbedingten Beschwerden stärker betroffen als Männer.

Sport zum Stressabbau

Zum Abbau von Stress setzten die Befragten vor allem auf Sport (56 Prozent), Zeit für sich (54 Prozent) sowie Gespräche mit Familie und Freunden (45 Prozent). Professionelle Unterstützung wie Beratung oder Therapie wird bisher nur von einem Fünftel genutzt. Allerdings ist besonders die junge Generation professioneller Hilfe gegenüber aufgeschlossen.

"Entscheidend ist, rechtzeitig niedrigschwellige und präventive Maßnahmen anzusetzen, die Menschen dabei unterstützen, ihre mentale Gesundheit zu stärken und besser mit Stress umzugehen", betonte Veigl-Trouvain. Arbeitgeber stünden zudem in der Pflicht, wirksame Angebote zu schaffen, so Mavie-Work-Geschäftsführer Christoph Schnedlitz: "Chronischer Stress reduziert die Leistungsfähigkeit und macht Mitarbeitende langfristig krank".

(VOL.AT)

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