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Jüdisches Museum zeigt Mitgebrachtes

Hohenems - Das Jüdische Museum Hohenems versucht in seiner neuen Ausstellung ab kommenden Sonntag Ungewöhnliches: Die Besucher sind eingeladen, die Exponate selbst mitzubringen.

Für die Schau werden Objekte gesucht, auf die die Beschreibung “gewisses jüdisches Etwas” zutrifft. Einmal solle nicht das Museum dem Publikum erzählen, was es mit dem Jüdischen auf sich habe, sondern umgekehrt, hieß es. Das so zustande gekommene Sammelsurium ist bis 20. März zu sehen.

Interessierte können ihr Objekt und die Geschichte dazu am Eröffnungstag zwischen neun und 13 Uhr ins Museum bringen. Aus den Gegenständen entsteht dann innerhalb weniger Stunden die Ausstellung, die noch am selben Tag eröffnet wird. Für den Eröffnungsabend ist ein Podiumsgespräch zur Schau geplant, zudem wird der Schriftsteller Robert Schindel die mitgebrachten Dinge auf seine Weise interpretieren.

Museumsdirektor Hanno Loewy freute sich im Gespräch mit der APA auf “rasend spannende Objekte”. Eines habe man bereits jetzt erreicht – nämlich dass sich eine Vielzahl von Menschen Gedanken darüber mache, “was ein jüdisches Etwas ist”. Jeder Mensch habe eine Vorstellung davon, was er jüdisch findet. Mit welchen Objekten zu rechnen ist, wollte Loewy allerdings noch nicht verraten. “Eines unserer Grundprinzipien für die Ausstellung ist, dass wir möglichst wenig Einfluss nehmen. Es werden aber die unterschiedlichsten Dinge sein, weil die Vorstelllungen sehr unterschiedlich sind”, sagte der Direktor.

Man habe in Hohenems schon immer versucht, in Kommunikation mit den Besuchern zu treten, “das machen wir dieses Mal noch radikaler”, so Loewy. Dass nur wenige Objekte zusammenkommen könnten, befürchtet Loewy schon aufgrund der bisherigen Rückmeldungen nicht. Es seien bereits viele Leute nicht nur aus der Region, sondern auch aus der Schweiz oder Tirol in Kontakt mit dem Haus getreten. Durch diese Art von Ausstellung werde die Bindung zwischen Museum und Besuchern noch verstärkt, freilich könne man eine solche aber auch nur dann machen, “wenn man schon eine Community hat”.

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