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Jan Ullrich im Visier

Der Dopingskandal im spanischen Radsport könnte auch Schatten auf die am Samstag beginnende Tour de France werfen. Die Dopingfahnder haben nämlich den Tourmitfavoriten Jan Ullrich im Visier.

Am Montag hat die spanische Tageszeitung “El Pais” neuerlich Hinweise auf eine mögliche Verwicklung von Jan Ullrich veröffentlicht. Der deutsche Tour-Sieger von 1997 soll demnach hinter den auf Beweismitteln gefundenen Codenamen “Hiji Rudicio” (Rudis Sohn) und “Jan” stehen.

“El Pais” schreibt, dass gegen Ullrich als möglichen Kunden des angeklagten Arztes Eufemiano Fuentes Ermittlungen laufen. Die Bezeichnung “Rudis Sohn” auf einer Visitenkarte neben mehreren Zahlen und Blutbeuteln soll auf den langjährigen Ullrich-Berater Rudy Pevenage hindeuten, zudem soll es Hinweise auf drei manipulierte Blutproben vom Juni 2004 geben, die mit “Jan” gekennzeichnet waren.

“Vor zwei Jahren waren die Sicherheitsvorkehrungen der Organisation noch nicht so streng, und die Namen der Radprofis standen direkt auf den Proben”, berichtet “EL Pais”. Ullrich hat stets bestritten, mit Fuentes in Verbindung zu stehen. Sein T-Mobile-Kollege Oscar Sevilla soll laut “El Pais” aber zu Profikollegen in Spanien gesagt haben, “wenn sie mich hinauswerfen, müssen sie Ullrich auch hinauswerfen, er steckt auch drinnen.”

Im T-Mobile-Rennstall will man die Verdächtigungen prüfen. “Das sind schwere Vorwürfe. Wir kontakten jetzt Ullrich, Pevenage, die spanischen Behörden und den Tour-Veranstalter ASO”, sagte T-Mobile-Sprecher Christian Frommert.

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