Michael Jackson wäre noch am Leben, wenn sein Leibarzt sofort die richtigen Maßnahmen ergriffen hätte. Dies sagte der Herzspezialist Alon Steinberg am Mittwoch, dem 12. Oktober als Zeuge für die Anklage im Gericht von Los Angeles.
Michael Jacksons Arzt machte einen Fehler
Im Zuge des Prozesses wurde ein Herzspezialist befragt und dieser warf dem wegen fahrlässiger Tötung angeklagten Kollegen Conrad Murray schwere Fehler und “grobe Vernachlässigung” seiner ärztlichen Pflichten vor. Laut ihm habe Murray es unter anderem versäumt, sofort den Notarzt zu alarmieren, als er Michael Jackson bewusstlos im Bett vorfand. Er habe die Wiederbelebungsversuche nicht richtig durchgeführt und später im Krankenhaus habe er den Notärzten wichtige Informationen vorenthalten.
Überraschende Wende der Verteidigung
Die Verteidigung überraschte mit einer Kehrtwende in ihrer Erklärung, wie Michael Jackson ums Leben kam. Murrays Anwälte vertraten bisher die Theorie, dass Jackson zum Einschlafen möglicherweise das Narkosemittel Propofol heimlich schluckte, als sein Arzt kurz das Zimmer verlassen hatte. Murrays Verteidiger Michael Flanagan räumte ein, dass die Einnahme von Propofol durch den Mund nicht zum Tode führen würde. Das Narkosemittel wird Patienten vor Operationen normalerweise intravenös verabreicht.
Der Sänger war am 25. Juni 2009 nach dem Befund der Gerichtsmediziner an einer Überdosis Propofol im Mix mit anderen Beruhigungsmitteln gestorben. Laut Anklage gab sein Arzt versehentlich die tödliche Dosis. Murray sagte zuvor im Polizeiverhör, er habe Jackson nur eine kleine Menge gespritzt.
Im Falle eines Schuldspruchs drohen dem 58-jährigen Herzspezialisten bis zu vier Jahre Haft. Der Prozess zur Klärung des Todes von Michael Jackson läuft nun seit drei Wochen.
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