Viel tut sich nicht mehr in Mailand, der Millionenmetropole im Norden Italiens. Die Stadt liegt mitten in der "Roten Zone" in der Region Lombardei, Kevin S. wohnt einen Steinwurf vom berühmten Stadio San Siro entfernt und erlebte den Ausbruch des Coronavirus in Italien mit.
Der 22-jährige Badmintonspieler, der im National-Zentrum in Mailand trainiert, musste bereits in den letzten Wochen mit Einschränkungen leben. Täglich musste ein Arzt unter den Nationalspielern Fieber messen, in der letzten Woche war der Aufenthalt auf Sporthalle, Wohnung und Supermarkt beschränkt. Nur unter diesen Bedingungen durfte das Training weiter durchgeführt werden. "Normale" Bürger konnten sich aber weiterhin frei in der Stadt bewegen.
Leben in Mailand wurde ruhiger
"Man hat gemerkt, dass das Leben ruhiger geworden ist, weniger Leute waren auf der Straße oder in der U-Bahn", erzählt Kevin S.. Menschen mit Schutzmasken seien aber kaum unterwegs, in Supermärkten gebe es keine Engpässe. Diese schließen neuerdings aber bereits um 18 Uhr, anstatt wie gewohnt bis 21 Uhr oder noch länger offen zu haben.
Seit Montag sind nun alle Sportveranstaltungen sowie auch das Training abgesagt, auch Serie-A-Spiele finden nur noch vor leeren Rängen statt. Am Bahnhof Milano Centrale bildeten sich lange Menschenschlagen: Die Polizei kontrollierte an den Bahnsteigen Einverständniserklärungen, die man braucht, um Gemeindegrenzen überschreiten zu dürfen. Andere, die bereits zuvor aus der Lombardei ausgereist sind, wurden in strikter Quarantäne gehalten - inklusive unangekündigten Besuchen der Polizei, ob die auch eingehalten wird.
Verwirrung um "Rote Zone"
"Gleich nach der Ankunft in Südtirol musste ich mich beim Arzt melden, dass ich aus der Roten Zone komme. Die Frage war aber, ob ich eine 14-tägige Quarantäne antreten muss", so der 22-Jährige. Mittlerweile wurde aber ganz Italien - und somit auch Südtirol - zur "Schutzzone" erklärt.
"Auch bei der grünen Nummer (Landesverwaltung, Anmerkung) konnte mir niemand helfen. Ich sollte halt die üblichen Maßnahmen gegen eine Verbreitung wie Händewaschen oder ein Meter Abstand zu anderen einhalten. Sie sagen, sie rufen mich zurück." Bis dahin wird Kevin S. weiter in Heim-Quarantäne bleiben - freiwillig.
(red)
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