Islamischer Staat entführte Wienerin im Niger: Ein Foto als Lebenszeichen

Nach Informationen von "Aïr Info" sei Eva G. gemeinsam mit der 67-jährigen Schweizerin Claudia A. in den Händen derselben terroristischen Gruppe. Beide Frauen wurden - am 11. Jänner bzw. am 13. April - auf gleiche Art entführt: Nächtens aus ihrer Wohnung. Eva G. sei über Mittelsmänner an den ISGS gekommen. Die Gruppe soll sie zwischen Ansongo und Ménaka und dann nach Adéramboukane, einem Wüstengebiet an der Grenze zu Mali, verschoben haben. Sie werde vom Islamischen Staat in der Sahelzone (ISGS bzw. ISSP) auf malischem Staatsgebiet festgehalten. Von offizieller nigrischer Seite werde dies nicht bestätigt. "Die Ermittlungen gehen ihren Gang", erklärte eine nigrische Sicherheitsquelle demnach.
Wienerin vor 108 Tagen vom IS entführt
Aus dem österreichischen Außenministerium hieß es auf APA-Anfrage nach dem aktuellen Stand: Das Krisenteam an Ort und Stelle und der Krisenstab in Wien "gehen allen vorliegenden Hinweisen und Kontakten mit Nachdruck nach".
Christoph Gretzmacher, der Sohn von Eva G., sagte dem Portal: "Meine Mutter wird seit 108 Tagen vermisst. Wie weit ist die Suche gediehen?" Der Sohn von Claudia A. wird mit den Worten zitiert: "Wir wissen von nichts. Wir beten, dass sie noch am Leben ist."
Das Netzwerk, das die beiden Frauen in seiner Gewalt haben soll, hat nach Medienberichten bereits 2018 die Entführung eines deutschen Entwicklungshelfers orchestriert, der vier Jahre und acht Monate lang in Gefangenschaft gehalten wurde. Obwohl ihr Anführer Adnan Abu Walid al-Sahrawi (Sahraoui) im September 2021 getötet wurde, sei der lokale IS-Ableger weiterhin in der Sahelzone aktiv. Sein Nachfolger sei ein Kämpfer, der regelmäßig mit den Anschlägen in Verbindung gebracht werde, die Mali, Burkina Faso und Niger mit Blut beflecken, schreibt "Aïr Info". Hier ist das Foto von Eva G. zu sehen.
(APA/Red.)
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