Islamischer Friedhof in Vorarlberg: Viele Muslime bevorzugen die Überführung

Vor rund vier Jahren wurde der Islamische Friedhof in Altach eröffnet. Die preisgekrönte Anlage umfasst 720 Gräber. Zudem befinden sich auf dem Friedhof Räumlichkeiten für die rituelle Waschung und Verabschiedung, sowie ein Gebetsraum. “Der Friedhof ist eine wichtige Einrichtung, die von Seiten der muslimischen Bevölkerung geschätzt wird”, betont Bürgermeister Gottfried Brändle.

 2015 gab es 150 Überführungen

Viele Muslime, die außerhalb von Österreich geboren wurden, scheinen eine Beerdigung in ihrem Heimatland zu bevorzugen. So gab es 2015 rund 150 Überführungen von Verstorbenen. Im Gegensatz dazu waren 2015 erst 20 Gräber auf dem Friedhof in Altach belegt. Die Hälfte davon waren Erwachsenengräber. Bei den anderen zehn handelte es sich um Kindergräber.  “Das ist bezeichnend”, erklärt Brändle, “diese Eltern sind in Vorarlberg gut angekommen und werden ebenfalls eher nicht an eine Überführung denken”. Laut der neuen Statistik der Gemeinde Altach sind heuer bereits 29 Gräber belegt. Von diesen 29 Gräber sind 17 Kindergräber.

Islamischer Friedhof gewinnt an Bedeutung

Laut dem Altacher Bürgermeister gewinnt der Islamische Friedhof immer mehr an Bedeutung. “Bereits 20 Prozent der Überführungen gehen über den Islamischen Friedhof”. Dies umfasse laut Brändle die rituelle Waschung wie auch eine Verabschiedungsfeier für die Angehörigen und Bekannten in Vorarlberg. Laut Brändle gibt es immer mehr solche Verabschiedungen auf dem Islamischen Friedhof in Altach und zeige deutlich die steigende Bedeutung des Friedhofes in Vorarlberg. “Gerade auch in dieser schwierigen Zeit dienst der islamische Friedhof als Brücken zwischen den Kulturen”, so der Bürgermeister von Altach.