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Iran zeigt Gesprächsbereitschaft: Präsident Pezeshkian will zurück an den Verhandlungstisch

Irans Präsident Massud Pezeshkian bei einem Treffen im May 2025 im Oman.
Irans Präsident Massud Pezeshkian bei einem Treffen im May 2025 im Oman. ©AFP PHOTO / HO / IRANIAN PRESIDENCY
Inmitten wachsender Spannungen signalisiert Irans Präsident Massud Pezeshkian diplomatische Öffnung: In einem Telefonat betont er, der Iran strebe keine Atomwaffen an – wohl aber seine Rechte.
Trump warnt Israel – "Holt Eure Piloten nach Hause!"
Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran in Kraft

Inmitten der anhaltenden Spannungen im Nahen Osten hat der iranische Präsident Massud Pezeshkian seine Bereitschaft zu neuen Verhandlungen betont. In einem Telefonat mit dem Präsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate, Mohammed bin Sajed, erklärte Pezeshkian laut der amtlichen Nachrichtenagentur IRNA, der Iran strebe nicht nach Atomwaffen, wolle jedoch auf seinen „legitimen Rechten“ bestehen.

„Der Iran ist bereit, die Angelegenheiten am Verhandlungstisch zu lösen“, so Pezeshkian. Die Aussagen werden international als mögliches Signal der Deeskalation gewertet – insbesondere nach den jüngsten militärischen Konfrontationen mit Israel und den USA.

Trump rudert zurück: Kein Regimewechsel im Iran

Fast zeitgleich äußerte sich US-Präsident Donald Trump in überraschend gemäßigten Tönen. Auf dem Flug zum NATO-Gipfel in Den Haag sagte er gegenüber Journalisten in der Präsidentenmaschine Air Force One, dass er keinen Regimewechsel in Teheran anstrebe: „Ein Regimewechsel führt zu Chaos. Ich will das nicht. Ich möchte, dass sich alles so schnell wie möglich beruhigt.“

Noch am Wochenende hatte Trump nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen einen Sturz der Führung in Teheran nicht ausgeschlossen und sogar in Anlehnung an seinen Wahlkampfslogan „Make America Great Again“ (MAGA) den Begriff „MIGA – Make Iran Great Again“ geprägt.

Netanyahu spricht nach Waffenruhe mit Iran von "historischem Sieg"

Nach Inkrafttreten der Waffenruhe mit dem Iran hat Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu von einem "historischen Sieg" gegen das Land gesprochen und Teheran vor einem Wiederaufbau seines Atomprogramms gewarnt. "Wir haben das Atomprogramm zunichte gemacht und werden jeden Versuch, es wieder aufzubauen, unterbinden", so Netanyahu Dienstagabend in einer rund zehnminütigen TV-Ansprache. Sein Land werde in diesem Fall "mit derselben Entschlossenheit, derselben Härte" vorgehen.

USA greifen iranische Atomanlagen an – Waffenruhe offiziell in Kraft

In der Nacht auf Sonntag hatten sich die USA offiziell in den Krieg zwischen Israel und dem Iran eingeschaltet. Dabei griffen sie laut Trumps Darstellung die iranischen Atomanlagen in Fordo, Natanz und Isfahan an – und zerstörten sie nach eigenen Angaben vollständig.

Bereits am Montag kündigte Trump eine Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran an, die inzwischen in Kraft ist. Allerdings belasteten Verstöße beider Seiten die Vereinbarung von Beginn an. Trump machte dabei sowohl Israel als auch den Iran für erneute Zwischenfälle verantwortlich.

Chronologie der Eskalation

  • 13. Juni: Israel startet einen Großangriff auf den Iran – Ziel sind u. a. Atomanlagen.
  • Reaktion Teherans: Der Iran antwortet mit Raketen- und Drohnenangriffen auf israelisches Gebiet.
  • 23. Juni Nacht: Die USA greifen iranische Nuklearstandorte an – Eskalation mit globaler Tragweite.
  • 24. Juni: Präsident Pezeshkian zeigt sich gesprächsbereit, Trump spricht sich gegen Regimewechsel aus.
  • Waffenruhe: Offiziell verkündet, jedoch fragil – Verstöße auf beiden Seiten werden registriert.

(VOL.AT)

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