Iran attackiert Israel: Das ist der aktuelle Stand

Darum geht's:
- Iran greift Israel mit über 300 Drohnen und Raketen an.
- Israels "Iron Dome" wehrt größtenteils Angriffe erfolgreich ab.
- Ungewisse Zukunft: Israel erwägt Antwortstrategie auf Irans Angriff.
Im Angriff auf Israel wurden unter anderem 170 Kamikaze-Drohnen, vermutlich vom Typ "Shahed 136“, eingesetzt. Diese unbemannten, ferngesteuerten Drohnen sind etwa 2,50 Meter lang, wiegen inklusive Sprengkopf rund 260 Kilogramm und können über ihrem Ziel kreisen, bevor sie sich auf Befehl in die Tiefe stürzen.
Der Liveblog:
Der Angriff verursachte jedoch nur geringen Schaden, da die meisten Drohnen direkt aus dem Iran starteten und aufgrund ihrer langsamen Fluggeschwindigkeit über 1500 Kilometer mehrere Stunden bis nach Israel benötigten. Dies gab Kampfjets, einschließlich denen aus Israel und den USA, sowie dem israelischen Abwehrsystem Iron Dome ausreichend Zeit, die Drohnen abzufangen.
Wie die Drohnen abgewehrt wurden
Der "Iron Dome", ein von Israel entwickeltes Abwehrsystem, das auf Deutsch "Eisenkuppel" genannt wird, ist darauf ausgelegt, feindliche Raketen und Drohnen zu neutralisieren. Mittels Radar werden eingehende Geschosse erfasst und ihre Flugbahn umgehend von Computern analysiert, woraufhin innerhalb von Sekunden eine Abwehrrakete zum Abschuss freigegeben wird.

Bezüglich der Dauer des iranischen Angriffs gibt es unterschiedliche Meinungen unter Experten: Einige vermuten, dass der Iran den Angriff bewusst begrenzt hat, um eine kalkulierte Eskalation zu erreichen und mögliche Vergeltungsschläge, insbesondere der USA, zu vermeiden. Andere hingegen glauben, dass der Iran die Effizienz der israelischen Raketenabwehr unterschätzt hat.
Ankündigung des Angriffs?
Es gibt Indizien, dass der Iran seinen jüngsten Raketenangriff auf Israel vorab angekündigt hatte. Dies wird durch die effektive Raketenabwehr der Amerikaner und Briten untermauert, die offenbar im Vorfeld detaillierte Informationen über den Zeitpunkt des Angriffs, geplant für "Samstagabend", hatten. Eine mögliche Erklärung für die vorzeitige Bekanntgabe des Angriffs durch den Iran könnte die Angst vor einem umfassenden militärischen Gegenschlag vonseiten Israels und der Vereinigten Staaten sein.

Was Israel jetzt plant
Angesichts dieses Angriffs steht Israel nun vor einer komplexen Entscheidungsfindung. Die amerikanische Regierung unter Präsident Joe Biden neigt dazu, Israel von einem unmittelbaren militärischen Gegenschlag abzuraten, um eine weitere Eskalation zu vermeiden.
Allerdings stellt sich für Israel das Problem, dass ein Ausbleiben einer deutlichen Reaktion den Iran und seine verbündeten Terrorgruppen ermutigen könnte, ähnliche oder noch intensivere Angriffe in der Zukunft zu planen. Die strategische Entscheidung Israels in dieser Lage wird daher nicht nur von militärischen, sondern auch von diplomatischen Überlegungen beeinflusst.

Die genauen Pläne Israels im Konflikt mit dem Iran bleiben ungewiss. Der israelische Außenminister Israel Katz betonte jedoch, dass Israels Versprechen, auf Angriffe des Irans mit Gegenangriffen zu reagieren, weiterhin Bestand hat. Tatsächlich hat die israelische Armee am Nachmittag bereits Stellungen der Hisbollah bombardiert, was die Entschlossenheit Israels unterstreicht, auf Bedrohungen zu reagieren.
Irans Rolle im Nahen Osten
Der Iran spielt eine wichtige Rolle im Nahen Osten. Die Regierung in Teheran strebt danach, ihren Einfluss in der Region zu verstärken und unterstützt dabei verschiedene Gruppen wie die Huthi im Jemen, die Hisbollah im Libanon und die Hamas im Gazastreifen. Diese Unterstützung umfasst finanzielle und militärische Hilfe. Diese Politik des Irans führt oft zu Konflikten mit anderen Ländern, insbesondere mit Israel und den USA.

Houthi im Jemen waren beteiligt
Die Houthi-Miliz im Jemen ist nach Darstellung des US-Militärs am iranischen Angriff gegen Israel beteiligt gewesen. US-Truppen hätten in dem Bürgerkriegsland eine Rakete auf einer Startvorrichtung sowie sieben Drohnen zerstört, teilte das US-Zentralkommando am Sonntag (Ortszeit) mit. Insgesamt habe das US-Militär mehr als 80 Drohnen und mindestens sechs ballistische Raketen aus dem Iran und dem Jemen zerstört worden, die Israel erreichen sollten.
Sanaa/Washington. Nach US-Darstellung kamen die Angriffe am Samstagabend und in der Nacht zum Sonntag auch aus dem Irak und Syrien. Die Houthi bezeichneten Irans Angriff auf Israel als "berechtigt", erklärten zunächst aber nicht, inwieweit sie selbst daran beteiligt waren.
Die Houthi-Miliz kontrolliert große Gebiete vor allem im Norden des Jemen, einem verarmten Land im Süden der Arabischen Halbinsel. Mithilfe des Irans haben sie ihr Waffenarsenal in den vergangenen Jahren immer weiter ausgebaut. Ihre Drohnen haben eine Reichweite von bis zu 2500 Kilometern, die das Potenzial haben, etwa Tausende im Nahen Osten stationierte US-Truppen zu treffen. Zudem verfügt die Miliz über ballistische Raketen und Marschflugkörper. Seit Beginn des Gaza-Kriegs greifen die Houthi vor allem Handelsschiffe mit mutmaßlichem Bezug zu Israel vor der jemenitischen Küste
(VOL.AT)
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Herzlichen Dank für deine Zusendung.