Der Weingartener Gemeinderat hat am 22. März den Bebauungsplan für das innerstädtische Großprojekt „Martinshöfe“ fast einstimmig genehmigt. Auf dem ehemaligen, 36.600 Quadratmeter großen Industrieareal – dem Schuler-Areal Süd – sind über 500 Wohnungen, Gewerbeflächen, eine teilöffentliche Tiefgarage und private sowie öffentliche Grünflächen geplant. i+R ist Eigentümer und Projektentwickler des Areals.
In der Projektentwicklung der Martinshöfe in Weingarten ist die Lindauer Tochter der i+R Wohnbau einen großen Schritt weiter: Die Ausführungskonzepte für Städtebau, Nutzung, Energie, Freiflächen sowie Mobilität und Verkehr überzeugten den Gemeinderat bei der Sitzung am 22. März. Der Bebauungsplan für über 500 Wohnungen wurde fast einstimmig (eine Enthaltung, eine Gegenstimme) bewilligt. „Dieses Projekt hat mich von Anfang an überzeugt und ich freue mich auf die nun anstehende Umsetzung,“ sagte Oberbürgermeister Markus Ewald.
Nun folgt der nächste Realisierungsschritt für das nachhaltige innerstädtische Quartier: die Vorbereitung des Bauantrags für die erste Bauetappe. Die Konzepte erarbeitete i+R auf Basis des Siegerentwurfs von a+r Architekten (Stuttgart) und Hammer Feuerstein Pfeiffer (Lindau) sowie dem Freiraumplaner faktorgruen aus Rottweil. Ihre Konzepte gingen aus dem städtebaulichen Realisierungswettbewerb 2018 hervor. Ende 2016 hatte i+R das ehemalige Schuler-Areal, das am Fuße der aus dem frühen 18. Jahrhundert stammenden Basilika St. Martin liegt, erworben.
Unterschiedliche Nutzungen
Um dem Bedarf nachzukommen, entstehen auf rund Dreiviertel der Fläche Wohnungen. Gemeinsam mit den Verantwortlichen der Stadt wurde deren Nutzung definiert: Die über 500 Wohnungen gliedern sich in Eigentumswohnungen und betreutes Wohnen, insgesamt zwanzig Prozent entfallen auf das sogenannte Bündnis für bezahlbaren Wohnraum.
Ein Viertel der Nutzfläche soll Gastronomie, Handels- und Dienstleistungsbetrieben zur Verfügung stehen. „Bei innerstädtischen Projektentwicklungen legen wir besonderes Augenmerk auf eine gute Durchmischung und Freiraumplanung: Wohnen und Arbeiten, Gastronomie und Freizeitaktivitäten, aber auch öffentliche Einrichtungen sind für ein nachhaltig lebendiges Quartier essenziell“, erklärt Andreas Deuring, Projektentwickler der Lindauer i+R Wohnbau.
Grüne Mitte und nachhaltige Energie
Das Freiraumkonzept sieht öffentliche Wege innerhalb der Martinshöfe vor, um sie mit dem zentralen Münsterplatz zu verbinden. Es unterstützt das städtische Konzept der kurzen Wege. Öffentlich zugänglich ist auch der mittig liegende rund 2.000 Quadratmeter große Park. Den Bewohnerinnen und Bewohnern vorbehalten sind grüne Innenhöfe sowie die Dachgärten auf sieben Gebäuden.
Im oberirdisch autofreien Quartier stehen allen Weingartenern und Weingartenerinnen E-Bikes zum Ausleihen und Carsharing-Stationen mit E-Autos zur Verfügung. Die Wohnungen sollen mit klimafreundlicher Erdwärme geheizt und über Photovoltaik teilweise mit Strom versorgt werden.
Weitere Infos: weingarten-online.de, ir-gruppe.com, ir-wohnbau.com
Factbox: Martinshöfe Weingarten
- Projektentwicklung: i+R Wohnbau Lindau GmbH, Andreas Deuring und Maria Wechsel
- Grundeigentümer: i+R Wohnbau Lindau GmbH (seit Ende 2016)
- Bebauungsfläche: 36.600 m2
- Nutzfläche: ca. 43.000 m²
- Städtebaulicher Entwurf: a+r Architekten GmbH, Stuttgart
- Architektur: a+r Architekten GmbH, Stuttgart und Feuerstein Hammer Pfeiffer Architekten, Lindau
- Freiraum: faktorgruen, Rottweil
- Nutzung: Wohnen, Einzelhandel, Büros, Dienstleistungen, Gastronomie, Quartierstreff
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