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Intimfluencer-Hochburg: OnlyFans

In ihrem Remix des Megan Thee Stallion-Songs „Savage“ rappt Beyoncé über die Paid-Content-Seite. OnlyFans verzeichnete darauf einen Traffic-Zuwachs von 15 Prozent.
In ihrem Remix des Megan Thee Stallion-Songs „Savage“ rappt Beyoncé über die Paid-Content-Seite. OnlyFans verzeichnete darauf einen Traffic-Zuwachs von 15 Prozent. ©AP
W&W nimmt die oft für erotische Inhalte genutzte Paid-Content-Seite OnlyFans unter die Lupe.

von Alyssa Hanßke/Wann & Wo

Wer viel auf Online-Plattformen aller Art unterwegs ist, dürfte schon einmal auf den Namen OnlyFans gestoßen sein. Die Paid-Content-Plattform sorgt auch abseits von Social Media immer wieder für Kontroversen. Auch wenn die Website nicht gezielt mit pornografischen Inhalten, sondern lediglich mit uneingeschränkten kostenpflichtigen Beiträgen wirbt, ist schnell klar, dass die meisten User wohl nicht dafür bezahlen, anderen beim Kekse essen zuzusehen. Ganz nach dem Motto „Pay per View“, müssen Fans nämlich erstmal die Geldbörse zücken, um die Inhalte tatsächlich sehen zu können.

Auch Stars bei OnlyFans

Doch auch wenn die Plattform oft einen sexuellen Beigeschmack trägt, stellt der OnlyFans-Betreiber Guy Stokely immer wieder öffentlich klar, dass sich auch Accounts von Comedians, Influencern oder Fitness-Coaches unter die erotischen Profile der sogenannten „Intimfluencer“ mischen. Dennoch scheint es offentsichtlich zu sein, dass das Hauptaugenmerk von OnlyFans auf Erotik und Intimität liegt. Nicht umsonst wird die Plattform im Internet immer wieder mit einer pornografischen Version von Instagram verglichen. Besonders in der Corona-Zeit nahm die Website als Nebeneinkommensquellle Fahrt auf. Auch einige Promis haben den finanziellen Mehrwert erkannt und sind Teil der Community: Darunter unter anderem US-YouTuberin Trisha Paytas, Instagram-It-Girl Caroline Calloway, das deutsche Playmate  und Schauspielerin Bella Thorne. Besondere Bekanntheit erlangte OnlyFans durch die Erwähnung in Beyoncés „Savage“-Remix.

Umfrage

Ursula, 22, Dornbirn: „Persönlich habe ich überhaupt keine Erfahrungen mit solchen Plattformen und von OnlyFans höre ich gerade zum ersten Mal. Aus diesem Grund muss ich eher allgemein sprechen: In erster Linie sollte es jedem selber überlassen werden, welche Inhalte er mit wem und auf welcher Plattform teilt – solange es sich nicht um illegale Inhalte handelt, aber das dürfte sich von selbst verstehen. In der heutigen Zeit ist es absolut keine Seltenheit mehr, dass Menschen anderen für Geld intime Fotos oder Videos zuschicken. Was ich jedoch problematisch finde, ist, dass eine Alterskontrolle der betroffenen Person so gut wie unmöglich ist.“

Lukas, 23, Hohenems: „Ich selbst kann nicht verstehen, warum Menschen diesbezüglich Geld ausgeben. Diese Entscheidung ist aber natürlich jedem selbst überlassen, ich verurteile auch keinen, der es tut. Solange diese Seiten keine Kinderpornografie oder ähnliche kranke Inhalte bergen oder Menschen auf der Plattform bewusst abgezockt werden, habe ich nichts dagegen. Jeder soll machen, was er will. Doch einen positiven Punkt bei der Plattform gibt es meiner Ansicht nach: Auf Pornoseiten ist nicht immer sicher nachzuvollziehen, ob die Darsteller dem Filmen wirklich zugestimmt hatten. Bei OnlyFans geschieht alles offensichtlich auf gegenseitigem Einverständnis.“

Julia, 33, Dornbirn: „Dass ‚richtige‘ Stars auf OnlyFans unterwegs sind, bezweifel ich stark, denn das würde für so manchen mit Sicherheit das Karriereende bedeuten. Tatsache ist, dass auf der Plattform andere Regeln gelten, als in der gewöhnlichen Pornobranche. Es wird nicht nur pornografischer Inhalt hochgeladen, sondern die Darsteller entscheiden selbst, was sie von sich preisgeben wollen. Oft sind es somit auch nur Bilder oder unkonventionelle pornografische Szenen, die nicht dem Mainstream entsprechen. Ich kann die Idee dahinter somit nachvollziehen: Du bist von niemandem abhängig, musst keinem Drehbuch folgen. Das ist der allgemeine Zeitgeist der heutigen Zeit.“

AGB-Änderungen auf OnlyFans – Sexarbeiter erzürnt

Einen Tag nach der Veröffentlichung ihres OnlyFans-Accounts, verzeichnete Bella Thorne bereits Einnahmen von einer Million Dollar. Der Grund: Fans hatten gehört, für eine Gebühr von 200 Dollar ein Nacktfoto der Schauspielerin zu bekommen. Diese stritt ab, je ein solches Angebot getätigt zu haben. Die zahlenden User forderten darauf ihr Geld zurück. Die Folge: Änderungen der AGBs über den maximal zu verlangenden Geldbetrag. Es hagelte Kritik von Sexarbeiterinnen, die auf der Plattform ihren Lebensunterhalt verdienten.

Stars, die auf der Plattform OnlyFans aktiv sind

Cardi B

Dass die US-amerikanische Rapperin nicht mit ihren Reizen geizt, ist schon in ihren Musikvideos und Postings klar zu erkennen. Ihr OnlyFans-Account hat aber einen anderen Zweck: Darin möchte Cardi B ihren Fans private Einblicke in ihr Leben gewähren und eine stärkere Bindung zu ihnen aufbauen.

Aaron Carter

Der Bruder des einstigen Backstreet Boys-Frauenhelden hat es nicht leicht – unter anderem ist er pleite. Vielleicht hat er sich deswegen für ein Konto auf OnlyFans entschieden? Dort postet der Sänger fast ausschließlich Nacktfotos.

Blac Chyna

Blac Chyna erlangte besonders als Ex-Partnerin von Rapper Tyga und Rob Kardashian Bekanntheit. Mit erotischen Videos auf ihrem OnlyFans-Profil scheint sie sogar Fußfetischisten zu bedienen.

Die gesamte Ausgabe der Wann & Wo lesen Sie hier.

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