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Interview mit Harry Häusle: Von Dialektsongs zu Filmmusik

Der Rankweiler Sänger und Songschreiber Harry Häusle mit seinen Songs auf LP, die ihn besonders freut.
Der Rankweiler Sänger und Songschreiber Harry Häusle mit seinen Songs auf LP, die ihn besonders freut. ©Bandi Koeck
Rankweil. (BK) Die ersten eigenen Songs veröffentlichte er 1996. Durch Mundart-Hits wie „i han a Breatt“ oder „Tschüss Büro“ hat sich Harry Häusle in der nationalen Mundartszene einen Namen gemacht und arbeitet weiterhin an neuen Songs.
Harry Häusle privat und live

 

Interview mit Musiker und Songschreiber Harry Häusle

 

Der Rankweiler Musiker und Songschreiber Harry Häusle, der beruflich als Mittelschullehrer in seiner Heimatgemeinde tätig ist, stand im Exklusivinterview Rede und Antwort.

 

VOL.AT: Wie sind Sie zur Musik gekommen?

 

Harry Häusle: Als Kind habe ich bei allen Schallplatten, die zuhause herum lagen, mitgesungen. Als ich im Gymnasium war, wollten meine Mitschüler, dass ich beim Lehrer etwas vorsinge, damit die Stunde schneller vorbei geht. Mit 15 begann ich dann  bei einem Lehrer in Rankweil Gitarre spielen zu lernen, damit ich mich beim Singen selbst begleiten konnte. Mein erstes großes Ziel: Ich wollte „Yesterday“ von den Beatles spielen können. OK, das ging!

 

VOL.AT: 1976 gewannen Sie die Hitparade in Rankweil. Wie kam es dazu?

 

Harry Häusle: Die Nachfrage von uns Jugendlichen in den 70ern, beliebte Hitsongs live zu hören, war derart groß, dass 600 Leute im Vinomnasaal in Rankweil saßen und richtig scharf auf die Musik waren. Zum ersten Mal gab es für die von uns, die sich singen getrauten, die Gelegenheit, dass eine Band unseren Lieblingssong einstudierte – die „Tornados“. Damals gab es natürlich noch keine CDs, MP3s oder YouTube und wir nahmen unsere Lieblingssongs vom Radio auf Kassettenrekorder auf. Ich konnte mit „Sweet Caroline“ (Neil Diamond) die Hitparade 1976 das erste Mal gewinnen. Es gab auch einen Fernsehbericht in „Österreichbild“, das war der Vorgänger von „Bundesland heute“. Es war eine Hammerzeit! Danach hatte ich dann keine Lust mehr auf Wettbewerbe und so spielte ich da und dort im Land live und übte mich im Songschreiben.

 

VOL.AT: Ab wann haben Sie begonnen eigene Songs zu komponieren und weshalb auf Mundart?

 

Harry Häusle: Im Alter von 15 habe ich an den ersten eigenen Songs gearbeitet, meistens mit englischem Text. In der Schublade habe ich sicher 100 Songs, aus denen (noch) nichts geworden ist. 1990 gründeten wir die „Oldies but Goldies Band“, bei der ich auch heute noch gelegentlich mitspiele. Durch das Proben und Zusammenspielen und die Auftritte haben wir viel gelernt. Songs wie „Fürstenfeld“ von STS waren in unserem Programm und so beschlossen unser Gitarrist Martin Hummer und ich, ein paar Dialektsongs zu machen und aufzunehmen. Heraus kam 1996 die CD „An langa, harta Tag“. Es war viel Arbeit, die Songs kamen super an und wir verkauften alle 1000 Stück. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, aber niemand in der Band wollte sich so etwas wieder antun, ich schon. Und so musste ich die Band verlassen und veröffentlichte bis heute eine CD in englischer Sprache („Crazy World“, 1999) und drei Dialekt-CDs („i han a Breatt“, 2003, „Leaba in Vorarlberg“, 2006, „Hüttaliadr“, 2012). Beim allerersten „Singa wia dr Schnabl gwachsa isch“ (2002) von Radio Vorarlberg (Guntram Pfluger) nahm ich doch noch einmal bei einem Wettbewerb teil mit „i han a Breatt“, und so kam es, dass der Song ins Radio kam. 2008 und 2009 durfte ich ihn auch beim „Ranklr Jedermann“ spielen.

 

VOL.AT: Wie sehen Ihre näheren Zukunftspläne in musikalischer Hinsicht aus?

 

Harry Häusle: Zum einen habe ich für den neuesten Film vom Ogablick-Filmteam „Der Fremde“ (Premiere vorauss. November 2015) zusammen mit Karlheinz „Gilla“ Podgornik gerade den Dialektsong „Flüg“ aufgenommen. Weiters arbeite ich  an einem neuen Album mit dem Arbeitstitel „Fantastic Journeys“. Darauf zu hören werden Songs in englischer Sprache und Instrumentalnummern sein. „Crazy World“ (1999) war ein eher europäisch-orchestral anmutendes Album, „Fantastic Journeys“ wird mit vielen Blasinstrumenten mehr in den Jazz bzw. in die Weltmusik gehen. Ein paar Songs (mit selbstgemachten Videos) gibt es auf meinem YouTube-Kanal schon vorab zu hören: „Masai Mara“ (Kenia), „Natural Risk“ (Kuba), „Nasreddin Hodscha“ (Türkei), „Beachcomber Island“ (Fidschi)

 

FACTBOX

 

Harry Häusle

 

Geboren: 2. März 1960

 

Geburtsort: Feldkirch

 

Beruf: Lehrer in Englisch, Sport, Musik

 

Hobbys: Musik, Fußball, Reisen

 

Zitat: „Wenn dich ehemalige Schüler nach Jahren noch grüßen,dann hast du wahrscheinlich ‚nicht alles falsch gemacht’!“

 

Motto: Love is my Religion! (Ziggy Marley)

 

Lieblingsmusiker: Billy Joel, The Beatles, Bob Marley u.v.m.

 

Webseite: www.harryhaeusle.com

 

E-Mail: harry_c02@hotmail.com

 

 

 

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