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Internet-Plattformen für Hunde und Katzen

Mehr als 100 Millionen Menschen bevölkern weltweite Internet-Netzwerke wie MySpace oder Facebook. Die virtuellen Freundschafts-Plattformen zählen zu den großen Erfolgsgeschichten des Datennetzes.

Was beim Menschen ankommt, könnte auch seinen vierbeinigen Freunden gefallen, dachte der Kalifornier Ted Rheingold. Er gründete „Dogster“, das Internet-Netzwerk für Hunde und ihre Besitzer. Weltweit vernetzt per Pfotenklick: Etwa 300.000 Hunde haben schon ein eigenes Profil auf „Dogster“. Katzen können sich inzwischen auf „Catster“ austauschen.

“’Dogster’ ist nicht profitorientiert“, sagt Rheingold. „Uns geht es nicht ums Geldmachen.“ Er versteht sein Internet-Forum als Serviceleistung für Tierfreunde und ihre Lieblinge. Mehr als 20 Millionen Mal werden „Dogster“ und „Catster“ im Monat angeklickt. Die Einnahmen – zumeist aus Werbung – lagen im Mai bei umgerechnet 186.000 Euro. 15 Vollzeitbeschäftigte hat das Unternehmen inzwischen. „Irgendwann war mir einfach aufgefallen, dass es im Internet noch keine Möglichkeit gab, eigene Seiten für den Hund einzurichten“, sagt Rheingold. „Nirgendwo konnte man Fotos oder Geschichten über seinen Hund austauschen.“

Das hat sich geändert, und die Tierfreunde machen davon regen Gebrauch. Allein 11.449 Deutsche Schäferhunde hatten bis Mitte Juli ein eigenes Profil auf „Dogster“ – so etwa der achtjährige Rüde Fitz aus San Diego. Fitz liebt „schnüffeln, lecken und andere Hunde“, verrät sein Internet-Profil. Unter seinen zahlreichen Freunden hat er unter anderen den fünfjährigen „Rommel“ aus Tennessee verzeichnet, dessen Charakter als „grob, aber freundlich“ beschrieben wird.

Verstorbenen Vierbeinern setzt „Dogster“ virtuelle Denkmale. „Heidi starb nach einer Serie von Krankheiten“, heißt es über eine Schäferhündin aus Minneapolis. „Sie war eine besondere Hündin, die gerne dem Ball hinterherjagte und mit der Familie wandern ging.“ Am zahlreichsten vertreten sind auf „Dogster“ neben den Deutschen Schäferhunden Labradors, Chihuahuas und Golden Retrievers. Auf der Katzenseite „Catsters“, die inzwischen etwa 200.000 Profile zählt, überwiegt die ganz normale Hauskatze.

Rheingold hat das Gefühl, mit seinem Angebot eine Marktlücke entdeckt zu haben. „Jeden Tag erhalten wir Anfragen für Pferde, Vögel, Fische oder Echsen“, sagt er. „Manche Leute wollen auch ihre Spinnen vorzeigen.“ Konkrete Pläne für weitere Haustier-Foren gibt es derzeit nicht. Zunächst will Rheingold sicherstellen, dass „Dogster“ und „Catster“ weiter gut laufen. „Aber es wird vielleicht nicht mehr lange dauern“, sagt er. Für Spinnenbesitzer hat Rheingold eine schlechte Nachricht parat: „Wir werden und wohl auf normale Haustiere beschränken.“

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