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Internationaler Tag der Tiere in Versuchslabors

Anlässlich des Welttags der Tiere in Versuchslabors am 24. April unterstreicht die internationale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN ihre Forderung einer effektiven Umsetzung bereits vorhandener Alternativmethoden. Bilder

Die Stiftung macht gleichzeitig auf das Schicksal von 169 Primaten im vor der Schließung stehenden Wiener Novartis-Labor aufmerksam und fordert eine artgerechte Unterbringung der Tiere.

Voraussichtlich im Juni 2008 wird das Forschungszentrum von Novartis in
Wien geschlossen, in dem neben 240 Mitarbeitern auch etliche Tiere vor einer ungewissen Zukunft stehen – nach offiziellen Angaben befinden sich dort rund 25.000 Tiere: 169 Makaken, aber auch 23.000 Mäuse, 1.700 Ratten, 93 Schweine sowie zahlreiche Hamster. Die Tiere werden wahrscheinlich auf andere Novartis-Standorte (vermutlich Basel) verteilt, fremden Forschungsinstitutionen übereignet oder getötet. VIER PFOTEN fordert die Einstellung der Versuche und eine artgerechte Unterbringung der Tiere. Bei Novartis ist man zumindest bemüht, die Sozialgruppen der Makaken zu erhalten und sie nicht an Forschungseinrichtunen zu vermitteln, in denen invasiv an ihnen geforscht würde. Die Schließung des Novartis-Labors bedeutet das Ende von Primatenversuchen in Österreich, was ein Verbot nahe legt, zumal nach der Beendigung der Baxter-Versuche an Schimpansen auch alle Menschenaffenversuche verboten worden sind.

In einer Erklärung des EU-Parlaments, das von über der Hälfte der Abgeordneten unterzeichnet wurde, wird ein schrittweiser Ausstieg aus Versuchen mit Menschenaffen und wild gefangenen Primaten gefordert. Gleichzeitig soll ein Zeitplan zur Anwendung von Alternativen erstellt werden. VIER PFOTEN fordert darüber hinaus die Einstellung der Zucht von Primaten als Versuchtiere.

„Der 24. April steht ganz im Zeichen aller Tiere in den unzähligen Labors weltweit“, so Tamara Risch von VIER PFOTEN. „Tierversuchsfreie Alternativen werden innerstaatlich aber auch EU-weit nur sehr langsam anerkannt. Sie müssen ein aufwändiges und kostspieliges Validierungsverfahren durchlaufen und im Vergleich mit dem Tierversuch ihre Aussagekraft beweisen. Dies, obwohl Tierversuche höchst unzuverlässig und ihre Ergebnisse niemals direkt auf den Menschen anwendbar sind. Neuere wissenschaftliche Studien haben denn auch aufgezeigt, dass Forschungsergebnisse aus Tierversuchen praktisch keine direkte Relevanz für therapeutische Verfahren aufweisen.“

Für das Jahr 2009 soll es im Bereich Kosmetika zu einem EU-weiten Testverbot der Inhaltsstoffe und 2013 zu einem Handelsverbot von tierversuchsgetesteten Kosmetika kommen. Aber selbst dieser späte Termin kann erneut verschoben werden, wenn zu bestimmten Giftigkeitstests keine zufrieden stellenden Alternativen entwickelt bzw. anerkannt worden sind

Tierfreie Alternativen existieren zwar, werden aber oft nicht eingesetzt oder sind nicht validiert. Selbst für Kosmetika, Körperpflege-, Reinigungs- und Waschmittel werden trotz zahlreicher Ersatzmethoden noch immer Tierversuche durchgeführt.

Der Welttag der Tiere in Versuchslabors ist eine gute Gelegenheit, sich die traurige Tierversuchsbilanz vor Augen zu führen und die zuständigen Behörden zur kritischen Hinterfragung mit der wissenschaftlich umstrittenen, ethisch bedenklichen und massiv tierverbrauchenden Methode Tierversuch aufzufordern.

www.vierpfoten.at

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