Lustenau. Gemeindearchivar Wolfgang Scheffknecht legte dabei in einem Vortrag mit dem Titel „Modernisierungs- und Reformverlierer im Reichshof Lustenau?” seine neuesten Forschungsergebnisse dar. Dabei ging er im Speziellen auf Franz Anton Hollenstein (*1733, †1787) und Franz Joseph Rosenlächer (*1763, †1835) ein und beleuchtete die Auswirkungen der beginnenden Säkularisierung auf das Leben der beiden Geistlichen.
Scheffknecht schilderte zu Beginn seines Referats die recht steile Karriere des aus der damals wohlhabendsten Lustenauer Familie stammenden Franz Anton Hollenstein im Jesuitenorden. Sein weiterer Aufstieg in der „Gesellschaft Jesu” wurde durch die Aufhebung des Jesuitenordens verhindert. In der Hollensteinischen Familienchronik wird dieses historische Ereignis beschrieben und es finden sich viele Einträge, die sich mit dem Schicksal der Jesuiten befassen und dieses beklagen. Für die Familie Hollenstein, die noch weitere Mitglieder in den Reihen der Jesuiten hatte, ging damit eine der Möglichkeiten, ihr gesellschaftliches Ansehen zu vergrößern, verloren.
Franz Joseph Rosenlächer gelang es, wie Scheffknecht darlegte, von sich in der Öffentlichkeit das Bild eines reformorientierten, der Aufklärung verpflichteten Geistlichen zu vermitteln. In den von ihm verfassten, der Öffentlichkeit damals nicht zugänglichen Moralitätsberichten und in Geheimbriefen an die weltliche Verwaltung, zeigt sich Rosenlächer jedoch von einer ganz anderen Seite. Er verurteilt darin lautstark die Josephinischen Reformen und beklagt den Verlust der Sittlichkeit und der alten Ordnung und damit den Verlust seiner eigenen Autorität.
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