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Intel mit neuen Chips

Der weltgrößte Computerchip-Hersteller Intel hat zehn neue Mikroprozessoren auf den Markt gebracht. Mit einer großen Produktumstellung will Intel seine Stellung gegenüber AMD ausbauen.

Der Branchenprimus hatte in den vergangenen Monaten Marktanteile an den schärfsten Konkurrenten verloren. Intel kündigte am Donnerstagabend zudem drastische Preissenkungen für ältere Chips an.

Die neuen Mikroprozessoren „Core 2 Duo“ mit zwei Rechenkernen (Dual Core) für Schreibtischcomputer (Desktops) und Laptops sollen mehr leisten, weniger Strom verbrauchen und weniger Hitze abstrahlen, wie Intel mitteilte. Die Chips würden ab nächstem Monat ausgeliefert. Bei älteren Produkten senkt Intel derweil die Preise um bis zu 61 Prozent. Auch damit verstärkt der Branchenprimus seinen Druck auf AMD. Aus Sicht von Experten könnte dies sinkende Preise für Computer zur Folge haben. Mikroprozessoren sind die elektronischen „Gehirne“ in Computern.

Im vergangenen Jahr hatte Intel etwa fünf Prozentpunkte seines Marktanteils an AMD verloren. Der Konkurrent gewann Kunden mit Mikroprozessoren, die verglichen mit Intels Pentium-4-Prozessoren im Markt als leistungsfähiger und günstiger galten. Intel hatte diesen Prozessor im Jahr 2000 eingeführt. Die Preissenkungen werden Intel auch helfen, Lagerbestände von älteren Chips zu befreien. Der Pentium-4-Prozessor für Desktops kostet nun 84 US-Dollar. Vergangenen Monat hatte er noch 218 Dollar gekostet.

Intels neueste Mikroprozessoren sollen nun eine 40 Prozent bessere Leistung bei 40 Prozent niedrigerem Stromverbrauch haben als die Vorgänger-Generation. Damit könnte der weltgrößte Computerchip-Bauer laut Experten den Vorsprung zunichte machen, den AMD seit drei Jahren hatte. „Die Tage, in denen AMD Intel umherstoßen konnte wie ein nasses Stück Zeitung sind gezählt“, sagte Analyst Nathan Brookwood von der Marktforschungsfirma Insight 64. „Das ist wirklich eine dramatische Veränderung der Wettbewerbsposition, die keine Minute zu früh erfolgt.“

Intel-Chef Paul Otellini kündigte an, dass Intel jetzt öfter neue Chipdesigns entwickeln werde als früher. AMD zeigte sich derweil unbeeindruckt. „AMD ist nun ziemlich daran gewöhnt, dass Intel reagiert und versucht, uns zu folgen“, erklärte Vizepräsident Patrick Moorhead.

Im vergangenen Quartal war Intels Gewinn um 57 Prozent auf 885 Mio. Dollar (695 Mio. Euro) eingebrochen. Der Umsatz sackte um 13 Prozent auf 8 Mrd. Dollar ab. So niedrige Ergebnisse hatte Intel zuletzt 2004 verbucht.

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