Insolvenzen: Keine Pleitewelle nach Coronakrise

Die Zahl der Unternehmenspleiten hat voriges Jahr aber doch wieder das Niveau von 2019 erreicht, dem letzten Jahr vor der Pandemie. Für 2023 allerdings erwarten Experten einen Anstieg. "Heuer werden wir bei der Zahl der Insolvenzen definitiv über dem Niveau von vor der Pandemie landen", sagte Gerhard Weinhofer von der Creditreform im APA-Gespräch.
Keine Pleitewelle nach Coronakrise: Insolvenzen auf Vorkrisenniveau
Gegenüber 2019 wurden voriges Jahr um 2,8 Prozent weniger Pleiten verzeichnet, gegenüber 2021 um 58 Prozent mehr. Mehr als ein Fünftel aller Insolvenzen im Jahr 2022 betrafen den Dienstleistungsbereich, gefolgt vom Bau und vom Handel", erklärte Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas. "Die vielfach befürchtete Pleitewelle ist bisher ausgeblieben."
Gläubigerschutzverband rechnet mit mehr Insolvenzen 2023
Weinhofer vom Gläubigerschutzverband Creditreform geht heuer aber mit einem doch deutlichen Anstieg aus. "Es wird mindestens 6.000 Unternehmenspleiten geben." Die steigende Tendenz vom Vorjahr habe sich im Jänner mit einem Pleiten-Plus von 58 Prozent fortgesetzt. Gefragt nach den Gründen für den heuer erwarteten Anstieg nannte der Fachmann die Auswirkungen der verschiedenen Krisen: "Die allgemeine Großwetterlage ist nicht sehr rosig." Die Unsicherheit in der Wirtschaft sei hoch. Grundsätzlich verteuere sich derzeit die Refinanzierung, dazu kämen die hohe Inflation, schmelzende Margen und der immense Arbeitskräftemangel, der hemmend wirke, sagte der Experte.
Insolvenzen pendelten sich auf dem Level vor der Pandemie ein
Auch im vierten Quartal 2022 haben sich die Insolvenzen auf dem Level vor der Pandemie eingependelt: Im Zeitraum Oktober bis Dezember 2022 wurden 1.208 Firmen insolvent, was fast exakt der Anzahl des vierten Quartals des Vorjahres (1.205) entspricht, als die Zahl der Insolvenzen wieder begann, sich dem Vorkrisenniveau anzugleichen.
(APA/Red)
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