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Insolvente Raststätten-Kette Rosenberger wird von Burger King übernommen

14 Standorte und 330 Mitarbeiter werden von Burger King übernommen.
14 Standorte und 330 Mitarbeiter werden von Burger King übernommen. ©APA/HERBERT PFARRHOFER
Nach längerer Suche ist es nun fix: Burger King übernimmt den insolventen Raststättenbetreiber Rosenberger. Weitere Schließungen oder ein zusätzlicher außerordentlicher Personalabbau seien nicht geplant.
Rosenberger meldet Insolvenz an
Raststätte in Haag schließt

Burger King wächst in Österreich mit einem Schlag um 14 Standorte und 330 Mitarbeiter. Der österreichische Masterfranchisnehmer TQSR der US-Fastfoodkette hat am Mittwoch den Kauf des insolventen Raststättenbetreibers Rosenberger verkündet. TQSR legt 40 Mio. Euro auf den Tisch, davon werden 30 Mio. Euro in die Autobahnraststätten investiert, der Rest geht an die Gläubiger, hieß es von Creditreform.

Übernahme fix: Burger King schluckt Rosenberger

Der Transaktionswert inklusive übernommener Nettofinanzverbindlichkeiten betrage rund 9 Mio. Euro, teilte TQSR mit. Das Unternehmen steht im Eigentum der Theophil Group der Familie des Wiener Wirtschaftsanwalts Dieter Spranz und ist Masterfranchisenehmer der aktuell 50 Burger-King-Filialen in Österreich. 20 Restaurants betreibt TQSR selbst.

Burger King will an der Marke Rosenberger festhalten, geplant ist laut Creditreform auch ein eigener “Rosenburger”. TQSR will auf ein Konzept mit mehreren Marken setzen: “Neben den Marken Burger King und Rosenberger werden bis zu drei weitere Systemkonzepte mit ähnlich bekannten Marken integriert und von der Rosenberger Restaurant GmbH betrieben”, erklärte TQSR in der Aussendung. Rosenberger soll “zukünftig für gehobene österreichische Küche im Rahmen eines modernen systemgastronomischen Konzepts” stehen. Für die Kunden sichtbar werden sollen die ersten Änderungen binnen eines Jahres. Nach zwei Jahren soll der Umbau abgeschlossen sein.

Kooperation schon seit 2017 geplant

Burger King und Rosenberger hatten bereits Anfang 2017 ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet. Es war geplant, dass sich Burger King in den Rosenberger-Raststätten einmietet. Wegen der finanziellen Schwierigkeiten von Rosenberger lag die geplante Kooperation aber auf Eis. “Die Übernahme unseres bisherigen Joint Venture Partners Rosenberger ermöglicht uns, endlich die geleisteten Vorarbeiten aufzugreifen und die Umsetzung des in vielen anderen europäischen Ländern erfolgserprobten Multibrand Konzepts konkret anzugehen”, erklärte TQSR-Chef Hartmut Graf in der Mitteilung.

Unter Dach und Fach gebracht werden soll der Rosenberger-Kauf am 12. März in der Sanierungsplantagsatzung. Der Burger-King-Franchisenehmer finanziert die Quote von 20 Prozent. Bis zur ersten Gerichtstagsatzung am 12. Februar haben 683 Gläubiger, darunter 420 Dienstnehmer, Forderungen in der Höhe von 23,7 Mio. Euro angemeldet.

Auch McDonald’s zeigte Interesse

Rosenberger war im Dezember mit 17 Standorten und mehr als 600 Mitarbeiter pleitegegangen. Die Raststätte in Ampass (Tirol) wurde vom Masseverwalter im Jänner dauerhaft geschlossen, jene in Haag soll nach einer Renovierung wieder eröffnet werden. Von TQSR aufgegeben wird darüber hinaus die Raststätte Lindach in Oberösterreich mit 19 Mitarbeitern. Weitere Schließungen oder ein zusätzlicher außerordentlicher Personalabbau nach Abschluss des Sanierungsverfahrens sei nicht geplant, hieß es seitens TQSR.

Der Burger-King-Betreiber verwies in der Aussendung auch auf Medienberichte, wonach nationale und internationale Interessenten am Rosenberger-Verkauf teilnahmen, darunter auch “bekannte Rivalen von Burger King und Rosenberger”. Die Österreich-Chefin von McDonald’s, Isabelle Kuster, sagte kürzlich in einem APA-Interview, sich einzelne Standorte anzuschauen. Da Rosenberger aber als Ganzes verkauft werden soll, sei man nicht in Gesprächen oder Verhandlungen mit dem Masseverwalter, so Kuster vor zwei Wochen. Als Interessenten gehandelt wurden auch der ÖBB-Caterer Josef Donhauser, Landzeit sowie der deutsche Autobahnraststättenbetreiber Tank & Rast.

Auch weitere Burger King-Lokale geplant

Rosenberger hatte bis vor kurzem mehrheitlich chinesischen Investoren gehört. Diese haben ihre Anteile an der Rosenberger-Holding nach der Insolvenz der Tochtergesellschaften jedoch an den Wiener Unternehmensentwickler Connexio verkauft.

TQSR ist seit 2015 als Masterfranchisenehmer für sämtliche Aktivitäten von Burger King in Österreich verantwortlich, das umfasst neben Marketing unter anderem auch Verrechnung und Einkauf. Nach Übernahme der Rosenberger Restaurant GmbH beschäftigt TQSR in Österreich rund 800 Mitarbeiter. Neben der Rosenberger-Übernahme sind für heuer sieben neue Burger-King-Lokale in Österreich geplant.

(APA/Red)

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