Inselzauber auf Mauritius

Wenn man einem Inselbewohner glaubt, dann könnte man die Meinung bekommen, dass Mauritius zuerst geschaffen wurde, und dann der Himmel. Und dieser Himmel ist eine genaue Kopie von Mauritius“, diese Worte hielt Mark Twain damals in einem Tagebucheintrag fest. Doch Mauritius ist weit mehr als nur ein tropisches Paradies mit azurblauen Gewässern und weißen Sandstränden, in dem man am besten einen All-inclusive-Urlaub bucht. Hinter der Postkartenidylle verbergen sich eine reiche Kultur, eine bewegte Geschichte, spannende Menschen und ein pulsierendes Lebensgefühl, das die Insel zu einem einzigartigen Reiseziel macht. Die Geschichte von Mauritius ist geprägt von Entdeckern, Kolonialherren und Einwanderern. Arabische Seefahrer, portugiesische Entdecker, niederländische, französische und britische Kolonialisten haben alle ihre Spuren hinterlassen. Doch es waren die Zuckerrohrplantagen, die Menschen aus fernen Ländern, allen voran Indien, anzogen und so die kulturelle Vielfalt der Insel formten. Diese Mischung aus Kulturen spiegelt sich heute in der mauritischen Küche, Musik und Festen wider.

Starker Einfluss aus Indien
Kein Einfluss ist dabei so stark zu spüren wie der aus Indien. Die Bevölkerung der Insel besteht schließlich zu fast 70 Prozent aus Menschen mit indischer Abstammung. So auch Kursley Helene, den wir mit seiner Familie am Strand von Mont Choisy treffen. Einem der Traumstrände, die man von all den Bildern der Insel kennt. „Wir haben nicht wahnsinnig viel Geld, aber es ist einfach wunderschön hier. Mit 1000 Rupien (das sind rund 20 Euro) kann meine Familie den ganzen Tag am Strand verbringen“, erzählt er und ergänzt voller Freude: „Tanken und grillen bereits inkludiert“. Das eiskalte Bier, das er nur wenige Sekunden später aus der Kiste holt und mir lachend reicht, wahrscheinlich auch, denn am Grill stehen und sich unterhalten, ohne dabei ein Bier zu trinken, geht offensichtlich nicht. Meine Einwände, dass es erst elf Uhr ist und ich noch nicht gefrühstückt habe, gelten nicht. Nein sagen ist bei den gastfreundlichen Mauritiern keine Option, wie wir schnell lernen.
Mauritisches Lebensgefühl
Ähnlich ausgelassen ist die Stimmung ein paar Kilometer weiter in Cap Malheureux. Die kleine Kirche am Meer mit dem roten Dach ist eines der Wahrzeichen von Mauritius. Wenige Meter daneben treffen sich die Einheimischen zum Petanque Spiel, neben der Sprache eines der Überbleibsel aus der Zeit als Mauritius eine französische Kolonie war. Es wird Musik gehört, Bier getrunken und einander angefeuert. Aus dem großen Grill unter Palmen steigen die Rauchschwaden auf. Frisch gefangener Fisch und Meeresfrüchte werden von zwei gut gelaunten Männern gekonnt zubereitet und verkauft. Nebenan werden frische Kokosnüsse geöffnet und als erfrischendes Getränk serviert. Wir verlassen Cap Malheureux nur ungern wieder. Wer das echte Leben auf Mauritius erleben möchte, sollte diesem Ort am Wochenende auf jeden Fall einen Besuch abstatten.

Fokus auf Nachhaltigkeit
In der Nähe von Cap Malheureux befindet sich auch das Lagoon Attitude Hotel, wo der Fokus in erster Linie auf Nachhaltigkeit gesetzt wird. Seit 2019 wird hier sehr konsequent auf die Verwendung von Plastik verzichtet, 690.000 Stück an Einwegplastik, das sind rund sieben Tonnen Plastik, konnten seither eingespart werden. Urlauber können zudem bei Upcycling Workshops aus alten Hemden der Mitarbeiter Taschen herstellen oder gesammeltem Müll zu neuem Leben verhelfen. Im hauseigenen Marine Discovery Center wird mit einem Meeresbiologen zudem zur Erhaltung des marinen Ökosystems beigetragen. Vashish Soondur begleitet auch die täglichen Schnorchel-Touren mit dem Glasbodenboot, die für Gäste des Hotels kostenlos sind. Dass Mauritius nicht nur ein Ort zum Entspannen, sondern auch zum Entdecken ist, gilt schließlich auch für die Unterwasserwelt. Jenseits der Strände und der Kultur wartet ein Unterwasserparadies darauf, die Geschichten dieser faszinierenden Insel weiterzuerzählen.



Lebhaftes Treiben in der Hauptstadt
In den Straßen der Hauptstadt Port Louis vermischen sich die Düfte von kreolischen Gerichten und indischen Currys. Die lebhaften Märkte bieten alles von handgefertigten Textilien bis zu exotischen Früchten. Samstags treffen sich Einheimische zudem gerne beim Pferderennen, das auch für Touristen ein Spektakel ist.

Mit dem Katamaran auf die Île aux Cerfs
Zu den beliebtesten Bootsausflügen gehört eine Fahrt auf die Île aux Cerfs, die mit ihren weißen Sandstränden direkt einem Katalog entstammen könnte. Alleine die Fahrt auf dem Katamaran inklusive Schnorcheln und Zwischenstopp beim zerfallenen Leuchtturm auf der Île aux Fouquets lohnt sich.
Sieben Farben leuchten im Chamarel-Nationalpark

Eines der beeindruckendsten Naturphänomene von Mauritius ist die Siebenfarbige Erde von Chamarel. Inmitten des dichten Grüns des Chamarel-Nationalparks erstreckt sich ein Gebiet, in dem die Erde in Schattierungen von Rot, Braun, Violett, Blau, Grün, Gelb und sogar Orange schimmert. Dieses einzigartige geologische Phänomen ist das Ergebnis von vulkanischen Aktivitäten, die vor Millionen von Jahren stattfanden. In unmittelbarer Nähe befindet sich zudem der Chamarel-Wasserfall, der sich aus einer Höhe von etwa 100 Metern in eine Schlucht stürzt. Umgeben von üppiger Vegetation und seltenen Pflanzenarten bietet dieser Ort ein wunderschönes Naturschauspiel.
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