Initiative fordert leichteren Zugang zu Abtreibung

In Vorarlberg etwa will der einzige Privatarzt, der Abtreibungen durchführt, mit Jahresende in Pension gehen. Eine überparteiliche Initiative setzt sich nun für leichteren Zugang zur Abtreibung ein. Ein zweiter Streifen am Schwangerschaftstest kann viel bedeuten. Für eine Frau die ein Kind bekommen möchte: Große Freude. Für eine Frau, die dies nicht möchte: Großen Schrecken und die Frage, wohin man sich wenden kann.
Initiative fordert leichteren Zugang zu Abtreibungen
Zwar ist ein Abbruch der Schwangerschaft in Österreich binnen der ersten 12 Wochen straffrei, eine Anlaufstelle zu finden ist aber, je nach Wohnort, unterschiedlich leicht. Und dann muss man noch über das nötige Geld verfügen. Eine überparteiliche Initiative setzt sich nun für einen leichteren Zugang zur Abtreibung ein.
Kein öffentliches Spital in Westösterreich führt Schwangerschaftsabbrüche durch
Wir schreiben das Jahr 2023 und in Westösterreich gibt es kein öffentliches Spital, in dem eine Schwangerschaft abgebrochen werden kann, außer es ist medizinische notwendig und verordnet. In und um Vorarlberg ist deshalb zuletzt viel diskutiert und auch demonstriert worden. Der einzige Privatarzt der Abtreibungen durchführt, will zu Jahresende nämlich in Pension gehen. Ein Ersatz ist erst für Ende 2024 geplant.
Keine Möglichkeit zur Abtreibung im Burgenland
Möglichkeiten, um eine Schwangerschaft abzubrechen gibt es aktuell eine in Vorarlberg, eine in Tirol, zwei in Salzburg und Oberösterreich, drei sind es jeweils in Kärnten und Niederösterreich, vier in der Steiermark und zehn Stellen gibt es in Wien. Und im Burgenland keine einzige. Im Büro von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) wird erklärt, dass das daran liege "dass in den Kliniken der Gesundheit Burgenland der unbedingt notwendige besondere Schutz der Privatspähre betroffener Frauen nicht mögich wäre - aufgrund der baulichen Situation, sowie aufgrund der kleinteiligen, ländlichen Strukturen unserer Krankenhausstandorte."
Schwangerschaftsabbruch in Österreich privat zu zahlen
Anders als in den Niederlanden oder Frankreich ist ein Schwangerschaftsabbruch in Österreich privat zu bezahlen und kostet bis zu 1.000 Euro. Der Gesundheitsminister verweist darauf, dass es außer Kassengeld auch politisches Kommitment und eine parlamentarische Mehrheit brauche und schiebt somit dem Koalitonspartner ÖVP den Ball zu. Und die bleibt dabei, dass eine Abtreibung weiterhin privat zu bezahlen sein soll.
(Red)
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