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In The Heights - Kritik und Trailer zum Film

"In The Heights" entführt seine Zuschauer in ein schillerndes New Yorker Latinoviertel. Im Mittelpunkt des Musicalfilms steht Usnavi, der Besitzer eines kleinen Bodega-Krämerlädchens in Washington Heights am Nordende Manhattans.

Wenn ein Film das pandemiemüde Publikum zurück ins Kino locken kann, wird es "In the Heights" sein. Dieses fröhliche Musical von Jon M. Chu und Lin-Manuel Miranda ist ein überschwängliches Spektakel, ein Ort voller Klänge und Farben, die alle aufeinanderprallen und sich vermischen in so etwas wie einer berauschenden Explosion der Lebensfreude, die aus der Leinwand springt. Ab Donnerstag im Kino.

In the Heights - Kurzinhalt zum Film

Es ist unmöglich, diesen Film zu sehen und nicht darüber nachzudenken, was New York City im letzten Jahr durchgemacht hat. Vor wenigen Monaten war jeder gemeinsame Atemzug und jede Berührung eine potenzielle Bedrohung, als die Straßen leer waren und eine kollektive Angst wie ein grauer Nebel über der sonst so lebendigen Stadt hing. Nach über einem Jahr der Einsamkeit und Angst kommt die Verfilmung von Lin-Manuel Mirandas "In the Heights" unter der Regie von Jon M. Chu ("Crazy Rich Asians") wie ein lebensbejahendes Geschenk der Filmgötter daher. Menschen, die in den Straßen von New York City plötzlich singen und Flamenco tanzen, haben in einem Film selten mehr Sinn gemacht als hier.

Das Musical spielt an ein paar heißen Tagen in Washington Heights, dem nördlichsten Zipfel von Manhattan, einem Viertel, das hauptsächlich aus Menschen lateinamerikanischer Herkunft besteht. Hier lebt Usnavi (Anthony Ramos), der charismatische Erzähler und Held der Geschichte, der uns in seine Welt eintauchen lässt. Er stellt uns seine Nachbarn vor und erzählt uns von ihren Sueñitos, ihren "kleinen Träumen".

Usnavi führt einen kleinen Laden, den ihm seine Eltern hinterlassen haben. Als Sohn dominikanischer Einwanderer träumt er davon, in das Land seiner Familie zurückzukehren und die alte Strandbar seines Vaters wieder aufzumachen. Aber Washington Heights ist der einzige Ort, den er jemals wirklich gekannt hat. Er war schon immer verknallt in Vanessa (Melissa Barrera), die in einem Salon die Nägel fremder Frauen lackiert, aber davon träumt, Modedesignerin zu werden. Usnavis Freund Benny (Corey Hawkins) will sich in einem Taxiunternehmen beweisen. Ein Vater (Jimmy Smits) verkauft sein Geschäft, um die Eliteausbildung seiner Tochter Nina (Leslie Grace) zu bezahlen. Und Sonny (Gregory Diaz IV), Usnavis Cousin, der als Kind illegal nach Amerika kam, träumt davon, nicht abgeschoben zu werden.

In the Heights - Die Kritik

Musik ist überall in "In the Heights", von knallenden Radios über Salsakonzerte von Straßenmusikern bis hin zu Rap-Battles. Das Wasser, das aus einem Feuerhydranten spritzt, fällt in ein musikalisches Muster. Selbst ein lockerer Gullideckel wird zum Plattenspieler eines DJs. Zwei Liebende tanzen der Schwerkraft zum Trotz von einer Feuerleiter die Wände eines Wohnhauses hinauf. Ein öffentliches Schwimmbad verwandelt sich in eine fröhliche Hommage an Busby Berkeleys 1952er Klassiker "Die goldene Nixe". Alle schwimmen gemeinsam, während sie sich vorstellen, was sie mit einem Lottogewinn kaufen würden. Es hat auch eine bittersüße Note. Die meisten Träume bleiben genau das: Träume.

Alle Schauspieler sind charmant, jeder scheint unglaublich schön. Der gesamte Film fühlt sich ungefähr so lebendig an wie die allererste Szene auf dem Highway in "La La Land" (2016) - aber 143 Minuten lang. Eine Ausnahme ist die vielleicht bezauberndste Tanznummer während des Liedes "Paciencia y Fe", in dem Abuela Claudia (Olga Merediz) sich an ihre Emigration aus Kuba als junges Mädchen in den 1940er Jahren erinnert. Während sie singt, drehen und stürzen sich Tänzer in weißen Bauernblusen, Röcken und Strohhüten in alte U-Bahn-Waggons.

In Damien Chazelles Musical ging es auch um Träumer, aber "In the Heights" erzählt Geschichten von Menschen, die nicht oft gehört werden. Das ist einer der Gründe, warum Lin-Manuel Mirandas Musical bei seiner Eröffnung am Broadway 2008 für Furore sorgte.

Der "Hamilton"-Schöpfer und in New York City geborene Sohn eines puerto-ricanischen Politikers und Arztes, hat die rapartigen Liedtexte geschrieben. Als Kind hat in einer Produktion von "West Side Story" (Steven Spielbergs Remake erscheint noch in diesem Jahr) mitgespielt und beschlossen, den Menschen Latinos zu zeigen, die keine Bandenmitglieder sind. Es ist ihm definitiv gelungen.

Alle Spielzeiten auf einen Blick

(APA/Red)

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