"In der Weltspitze etabliert"

“Wir haben uns endgültig in der Weltspitze etabliert. Die Qualität unserer Erfolge hat im Vorjahr eine neue Dimension erreicht”, erklärte Teamchef Hans-Michael Holczer, der seit 1999 die Geschicke bei Gerolsteiner führt. Die drei Österreicher Totschnig, Peter Wrolich und Rene Haselbacher machten fast ein Achtel der präsentierten Mineralwasser-Equipe (25 Fahrer) aus. Sowohl Wrolich (im Vorjahr Etappen-Zweiter) als auch Haselbacher (2005 nicht nominiert) erhoffen sich Startplätze bei der Tour de France.

Einen großen Traum hat sich Georg Totschnig mit dem ersten Etappensieg bei der Tour de France erfüllt, 2006 will er in der Gesamtwertung der wichtigsten Radrundfahrt der Welt wieder eine gewichtige Rolle spielen. “Siebenter war ich schon (2004), das brauch ich heuer nicht mehr werden”, sagte Österreichs Sportler des Jahres am Dienstag nach der Präsentation seines Rennstalles. Die 92. Auflage der Frankreich-Rundfahrt hatte Totschnig 2005 trotz seines Tagessieges in Ax-3-Domaines nur auf dem 26. Gesamtrang beendet, gab aber offen Fehler in der Vorbereitung zu. “Im Training hat die Regeneration gefehlt”, gestand der Routinier. Die Folge waren gesundheitliche Probleme und Infekte. “Mein Ziel heuer ist die Gesamtwertung. Das Wichtigste dafür ist, die Fehler aus dem Vorjahr heuer nicht mehr zu machen”, erklärte Totschnig.

Als zweites “großes Ziel” für die kommende Saison nennt Totschnig die Heim-WM im September in Salzburg, auf die er sich speziell vorbereiten will. Vorerst laufen aber die Vorbereitungen auf die Frankreich-Rundfahrt im Juli. Seine erhöhte Medienpräsenz habe sich laut eigenen Angaben nicht negativ auf das Trainingspensum niedergeschlagen. Der Tiroler, dessen Zweijahres-Vertrag mit Gerolsteiner mit Saisonschluss ausläuft, will nach der Tour de France ” mit seiner Frau und Managerin Michaela über ein mögliches Karriereende beratschlagen. Die Chancen auf einen Rücktritt zu Saisonende bezifferte Totschnig mit 50:50.