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In der Testaments-Affäre brodelt die Gerüchteküche

Feldkirch, Dornbirn – Spekulationen zufolge steht im Fall um die Testamentsfälschungen am Bezirksgericht Dornbirn nun auch ein aktiver Rechtsanwalt unter Verdacht. Die Staatsanwaltschaft dementiert.

Laut einem Bericht des ORF Vorarlberg soll es „auffällige Querverbindungen“ zwischen einem pensionierten Gerichtsbediensteten, einem renommierten Dornbirner Anwalt und dem in Untersuchungshaft sitzenden Immobilienkaufmann geben. Offenbar scheinen alle drei im Firmenbuch einer Salzburger Firma auf – in führenden Positionen, wie es hieß.

Vier Beschuldigte

In der Staatsanwaltschaft Feldkirch war am Mittwoch nichts davon bekannt. Wie Sprecher Heinz Rusch gegenüber den VN betonte, gebe es nach wie vor vier Beschuldigte. „Konkrete Verdachtsmomente gegen einen noch aktiven Rechtsanwalt gibt es definitiv nicht“, so der Staatsanwalt. Welche Rolle die zwei inzwischen verstorbenen Anwälte in der Betrugsaffäre spielten, ist ebenfalls noch nicht bekannt. Der höchst brisante Fall, der nun immer weitere Kreise zu ziehen scheint, sorgt seit Ende November österreichweit für Schlagzeilen. Eine Bezirksrichterin und ein Dornbirner Notar hatten den Stein ins Rollen gebracht, ihnen waren Ungereimtheiten in Verlassenschaftsakten aufgefallen. Dann folgten monatelange streng geheime Ermittlungen. Schließlich ließ die Staatsanwaltschaft einen Grundbuchsrechtspfleger, einen Vertragsbediensteten der Außerstreitabteilung, einen Salzburger Immobilienkaufmann und später einen weiteren Rechtspfleger verhaften. Sie sollen über mehrere Jahre hinweg Testamente und Verträge gefälscht und sich selbst bereichert haben. Rechtmäßige Erben könnten um Millionen geprellt worden sein, hieß es in einer ersten Stellungnahme der Anklagebehörde.

Gelder sichergestellt

Dass der Schaden tatsächlich in die Millionen geht, ist mittlerweile klar. Wie die Staatsanwaltschaft gegenüber den VN bestätigte, summierten sich die sichergestellten Geldbeträge bei einem Tatverdächtigen bereits auf über eine Million Euro. Zudem sind mehrere Liegenschaften mit einem Veräußerungs- und Belastungsverbot belegt worden. Der Gesamtwert könne aber noch nicht beziffert werden, wie es hieß.

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