Vor dem Hintergrund eines deutlichen Anstiegs bei Masernfällen weltweit und in Österreich fordert der niederösterreichische Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP) weiterhin eine Impfpflicht. Heuer sind laut einer Aussendung von Freitag zehn Erkrankungen in Niederösterreich registriert worden. Eichtinger pocht darauf, die Impfung gegen Masern verbindlich in den Mutter-Kind-Pass aufzunehmen.
Niederösterreichischer Landesrat fordert Impfpflicht
"Wir müssen besonders jene Menschen schützen, die aus unterschiedlichen Gründen nicht geimpft werden dürfen, wie zum Beispiel werdende Mütter. Die Durchführung der Masern-Mumps-Röteln-Impfung soll mittels zwei Dosen des MMR-Kombinationsimpfstoffes als verpflichtende Voraussetzung für den Bezug des Kinderbetreuungsgeldes in voller Höhe in den verbindlichen Teil des Mutter-Kind-Passes aufgenommen werden", forderte der Landesrat, der auch Vorsitzender des NÖGUS (NÖ Gesundheits- und Sozialfonds) ist.
Die Durchimpfungsrate in Niederösterreich sei hoch, "aber nur bei einer österreichweiten Verpflichtung können die Masern bei uns endgültig ausgerottet werden. Daher ist uns diese Verpflichtung ein großes Anliegen", hielt Eichtinger fest. Bei der Landesgesundheitsreferenten-Konferenz im Frühjahr hat Niederösterreich als eines von mehreren Bundesländern den oberösterreichischen Antrag auf eine Impfpflicht unterstützt. Die Forderung wurde nicht durchgebracht.
Weltweiter Anstieg an Masernfällen
Im ersten Halbjahr 2019 gab es laut WHO weltweit die höchste Zahl an gemeldeten Masernfällen seit 2006. In Österreich wurden bis 1. August 136 Erkrankungen registriert. 2018 waren es im Gesamtjahr 77 Fälle gewesen, in Niederösterreich 18.
(APA/Red)
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