Immer schon ein Mann der Tat

Dornbirn. Wenn diesen Dienstag, 26. September, Armin Gstir seinen 90. Geburtstag feiert, lassen ihn ein paar Menschen besonders hochleben. Am kommenden Freitag, 30. September wird ihm sogar eine ganze Festmesse mit anschließender Party im Dornbirner Franziskaner Kloster gewidmet, denn genau in diesem ist Armin Gstir sozusagen der gute Geist, oder so etwas wie das Heinzelmännchen im Haus. Seit fast 20 Jahren stellt er sich ehrenamtlich in den Dienst des Klosters, einmal wöchentlich beim Putzdienst, als Lektor und bei täglichen Vorbereitungen für die Patres - unbemerkt, leise und scheinbar ohne Mühe, eben wie die Heinzelmännchen.
Ein Segen, so ein Mann
„Mir liegt das Kloster am Herzen und ich mache es gerne für die Patres und fühle mich hier inzwischen wie zu Hause“, erklärt der rüstige Pensionist. Die Arbeit möchte er noch so lange machen, wie es die Gesundheit zulässt und wenn man Armin Gstir mit dem Besen hantieren sieht, kann man kaum glauben, dass der agile Herr seit dieser Woche neun Jahrzehnte voll hat. „Wenn ich etwas verspreche, muss es sofort erledigt werden“, lacht er. Ein bisschen Sorgen macht ihm, was seine Nachfolge betrifft, aber noch ist der Dornbirner voller Tatendrang: „Auch wenn ich nicht mehr der Jüngste bin, glaube ich, dass mich gerade die Arbeit fit hält. Ob es beim Saubermachen ist, es handwerklich etwas zu flicken gibt, oder beim Lektoren-Dienst in der Kirche, es macht mir einfach Freude und eben deshalb mache ich das Ganze um Gotteslohn, der bestimmt später einmal ausbezahlt wird.“

Anfänge als Außenminister
Angefangen hat alles, als er seine inzwischen verstorbene Frau Elsa und Vorgängerin Gerlinde Romirer bei der Arbeit zunächst nur unterstützt hat. „Ich war sozusagen der Außenminister im Kloster und für sämtliche Arbeiten rund ums Haus zuständig und schließlich habe ich überall geholfen, was sich eben ergeben hat“, erinnert er sich. Später übergaben die beiden Frauen ihren Dienst komplett an ihn. Von der Zimmersanierung, Umbauten, Schneeschaufeln, unterstützender Berater der Patres beim Autokauf bis zur Organisation der Christbäume - die Palette an Aufgaben war und ist immer noch vielfältig. Vor allem auf die jährlichen Prachtexemplare seiner Christbäume ist er besonders stolz. Dabei kam ihm immer seine offene Art und Handelsgeschick zugute. Der 90-Jährige war über 40 Jahre beruflich im Außendienst tätig, und so lässt sich auch die ihm oft gestellte Frage „Wie hast du das jetzt wieder so rasch organisieren können?“, klären.

Schnelles Handeln war auch gefragt, als ihm vor kurzem seine langjährige Gehilfin Traudl Zech aus gesundheitlichen Gründen abhandenkam. Innerhalb von zwei Tagen hatte der agile Senior bereits eine neue Hilfe an seiner Seite. Seit drei Wochen unterstützt ihn nun Erna Koplenig beim Putzdienst. „Worüber ich sehr dankbar und erleichtert bin“, gesteht er.
Dankbarkeit wird auch im Mittelpunkt der großen Feier am kommenden Samstag stehen. Dann darf sich der fleißige Armin einmal von anderen feiern lassen. Der Freundeskreis der Franziskaner hat das Fest dafür organisiert. Zum Schluss findet er noch besondere Worte, wenn er auf sein bisheriges Leben zurückblickt: „Ich hatte wirklich viel Glück und der Herrgott hat mir immer geholfen. Mein Ehrenamt ist für mich einfach eine schöne Möglichkeit ein bisschen etwas zurückzugeben.“ (cth)
Zur Person
- Name: Armin Gstir
- geboren: 26. 9. 1933
- Wohnort: Dornbirn
- Familie: verwitwet
- Beruf: Außendienstmitarbeiter
- Hobbys: Ehrenamt
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