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Immer noch 600 Feuerwehrleute in Liezen

Probleme vor allem im unteren Bereich der Enns. Zwei Ortschaften von der Außenwelt abgeschnitten. Bundesheer für NÖ und OÖ alarmiert.

In der Steiermark, besonders in dem vom Hochwasser betroffenen obersteirischen Bezirk Liezen, waren am Dienstag nach wie vor 600 Feuerwehrleute im Einsatz. Während sich die Situation im oberen Ennstal rund um Schladming gebessert hatte, gab es erhebliche Probleme im unteren Ennstal. Die Ennstal-Bundesstraße (B 320), die wichtigste Verbindung nach Salzburg und Oberösterreich, war mit Behinderungen wieder befahrbar.

Sorgen bereitete den Feuerwehren die Lage im unteren Ennstal, so Bezirkskommandant Horst Freiberger. Während etwa in Schladming Dienstag früh die Enns „nur“ mehr einen Wasserstand von 2,14 Meter aufwies, wurde im Bereich Liezen 6,88 Meter gemessen. Ein Höhepunkt wurde gegen 11.00 Uhr erwartet. Im Bezirk Liezen standen 35 Feuerwehren mit 600 Mann im Einsatz.

Im Gebiet von Bad Aussee, wo bereits am Montag die Traun über die Ufer getreten war, mussten weiter Keller ausgepumpt werden, einige Objekte stehen tiefer unter Wasser. Die Seen – der Altausseer See und der Grundlsee – sind randvoll.

Im Bezirk Leoben gab es am Dienstag zwei Ortschaften, die durch weggerissene Brücken abgeschnitten waren: Hinterradmer und vor allem Gams bei Hieflau, wo Menschen in ihren Häusern auf Hilfe warteten. Der Erzbach bei Hieflau hatte längst die „rote Marke“ überschritten und war fast vier Meter hoch.

In Graz erreichte die Mur am Dienstag ebenfalls mit 5,65 Meter den roten Bereich, berichtete die Landeswarnzentrale. Allerdings stieg das Wasser nicht mehr weiter an.

Beim Bundesheer wurden Teile der Einsatzbereitschaften in den steirischen Kasernen alarmiert, um eine „Reservebildung und Ablöse“ für die Einheiten in den Bundesländern Niederösterreich und Oberösterreich sicherzustellen, so Hauptmann Andreas Rast vom Militärkommando Steiermark. Im Land selbst sei die Situation offenbar im Griff, das Heer sei nicht zur Assistenzleistung angefordert worden. Dafür habe man in der nahe der Enns gelegenen Kaserne in Aigen selbst mit Hochwasser von einem drei Viertel Meter Höhe zu kämpfen gehabt, so Rast. Wie viele Soldaten angefordert würden, ließe sich nicht sagen, das hänge von der Situation ab. Zudem würden die Kräfte des Heeres mittlerweile bundesweit koordiniert.

Die steirische Landeshauptfrau Waltraud Klasnic rief am Dienstag die Landsleute auch in ihrer Funktion als Bundesleiterin der Katastrophenhilfe österreichischer Frauen (KÖF) auf, den am schwersten vom Hochwasser Betroffenen zu helfen: „Ohne das Prinzip Hilfe hat auch das Prinzip Hoffnung keine Chance“, so Klasnic.

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