Dornbirn. Sie wohnt an einem schönen Plätzchen mit Haus und Garten im Hatlerdorf. Durch den Kirchenchor ist sie heimisch geworden, sagt sie und trotzdem: „I brauch mei Burgenland.“ Zwei bis dreimal im Jahr stillt sie die Sehnsucht nach ihrem Heimatort. Bei einer Fahrt Richtung Osten legen sie und ihr Mann meistens einen Zwischenstopp in Wien ein, wo zwei ihrer Kinder studieren. Apropos Wien: Dort hat sie 1979 ihren Hermann kennengelernt. Er absolvierte sein Studium, sie arbeitete als Zahnarztassistentin. In der Bundeshauptstadt haben sie dann 1985 standesamtlich geheiratet. Ihr Ehemann ließ aber keine Option offen, einmal hier ansässig zu werden. „Ich wusste es von Anfang an, dass er als Ur-Dornbirner, besser gesagt als Ur-Hatler, wieder zurück will“, gibt sie mit einem verständigen Lächeln preis. Ein halbes Jahr später, im Wonnemonat Mai, fand die kirchliche Trauung in Vorarlberg statt. „Mein Vater organisierte einen Bus für die burgenländischen Gäste, es war ein tolles Fest.“ Leider habe es von früh bis spät in Strömen geregnet, so haben die Burgenländer nicht viel vom schönen Ländle gesehen, bedauert sie rückblickend.
Aktives Chorleben
Nachdem sie in Dornbirn keinen Menschen kannte, außer der Familie ihres Mannes, knüpfte sie wertvolle Kontakte beim Hatler Kirchenchor. 1997 trat sie als Sängerin bei, ein Jahr später war sie Vize-Obfrau und 2006 wurde sie zur Obfrau gewählt. „Das war schon was“, betont sie, „nach einer langen Männerdomäne war zum ersten Mal eine Frau an der Spitze.“ Kurz darauf gab es ebenso durch eine Frau eine Neubesetzung in der Chorleitung, die Waltraud Girardelli bis heute mit Bravour meistert, erzählt die Neo-Dornbirnerin, mit Begeisterung auch von einem lebedingen Chorleben mit vielen Aktivitäten. Besondere Erwähnung findet sie für das 100-jährige Bestehen, das 2002 entsprechend groß gefeiert wurde. Den Jubiläumsausflug habe sie als Obfrau sozusagen als Heimspiel ins Burgenland organisiert. Außerdem gab es neben dem Jubiläumsgottesdienst eine Ausstellung im Pfarrheim über die Chronik des Vereins mit vielen Fotos“, erinnert sich Heidi Wirth gerne an das schöne Ereignis zurück. Und auch sonst hat sie in der Zwischenzeit in Dornbirn Wurzeln geschlagen und freut sich an ihrer Familie, die für sie immer zuerst kommt.
Leidgeprüfte Lebensphase
Als eine Krankheit vor zwei Jahren mit einer herben Diagnose ihr Leben aus den Angeln zu heben schien, begann für sie eine leidgeprüfte Phase. Nachdem sie aber den Glauben lebt und praktiziert, habe sie durch Gottvertrauen bald wieder Zuversicht auf Genesung geschöpft, erzählt sie, und als Pfarrer Christian Stranz eines Tages zu ihr sagte: „Heidi, du weißt gar nicht wie viele Menschen für dich beten“, gab ihr Trost. Schritt für Schritt habe sie neue Lebensfreude gewonnen und nun wartet sie schon sehnlichst auf die Chorproben, die nach der momentanen Krise hoffentlich bald wieder beginnen können. Denn Ostern, das höchste Fest der Kirche, ohne Messgestaltung durch den Chor zu feiern, stimmte sie wehmütig. Abschließend sei es ihr noch ein Bedürfnis für „ihren“ Kirchenchor zu werben: „Wir sind für jede weitere Stimme dankbar, besonders für Männerstimmen, die in den letzten Jahren rar geworden sind.“ EH
Zur Person
Heidi Wirth
Geboren: 14. 5. 1959 in Eisenstadt
Wohnort: seit 1985 in Dornbirn
Familie: verh. mit Hermann, 1 Tochter, 2 Söhne
Beruf: Zahnarztassistentin, jetzt in Pension
Hobbys: Familie, Natur, Garten, Backen, Reisen
Lebensmotto: „Es gibt für jedes Problem eine Lösung.“
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