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Im Herbst gilt der Dank der Ernte und dem reich gedeckten Tisch

Seit 20 Jahren schmückt Rita Wohlgenannt die Kirche zu festlichen Anlässen.
Seit 20 Jahren schmückt Rita Wohlgenannt die Kirche zu festlichen Anlässen. ©Edith Hämmerle
Menschen aus der Heimat: Seit 20 Jahren schmückt Rita Wohlgenannt die Hatler Kirche zu festlichen Anlässen.
Erntedank

Dornbirn. Als gelernte Gärtnerin und Floristin hat sie ihren Beruf zum Hobby gemacht. Seit 28 Jahren ist sie Bäuerin. Wurzeln sammeln ist ihre große Leidenschaft. Alles, was in der Natur wächst, fasziniert sie. So auch das Schmücken und Dekorieren mit Naturalien. Seit genau 20 Jahren schmückt Rita Wohlgenannt die Hatler Kirche zu besonderen Anlässen, bei kirchlichen Hochfesten wie Ostern, Pfingsten, Weihnachten wie auch am Erntedankfest, das an diesem Sonntag auch im Hatlerdorf gefeiert wurde.
Diese kreative Gabe sei ihr bestimmt schon in die Wiege gelegt worden, sagt sie beiläufig, während sie die letzten Handgriffe zur Fertigstellung macht. Den Altarraum der Kirche St. Leopold ziert nun eine große Krone aus Blumen und Pflanzen, umgeben von Gemüse und Früchten aus Acker und Feld. In der Mitte erinnert eine Kuhglocke an alle Nutztiere am Hof, die uns täglich mit Milch und Eiern versorgen. Einmal im Jahr gilt der Dank für die reiche Ernte und für einen täglich reich gedeckten Tisch. „Dafür steht das Kreuz oben auf der Krone“, meint die Bäuerin und rückt die Krone besser ins Blickfeld. Natürlich macht sie das alles um Gottes Lohn. Den Himmel müsse man sich verdienen, merkt sie an und lacht dabei herzlich. „Apropos Gottes Lohn“, ergänzt sie noch: „Es kommt immer etwas von irgendwoher zurück.“

Wurzeln sammeln

15 Jahre war Rita Wohlgenannt Ortsbäuerin in Dornbirn, derzeit ist sie als „Gebietsbäuerin Unterland“ tätig. Sie ist Hausfrau und Mutter von zwei Söhnen. Und seitdem Sohnemann Michael den Familienbetrieb als Nebenerwerbsbauer übernommen hat, hilft sie gerne aus und macht den Morgenbetrieb auf dem Hof. Dazwischen nützt sie jede freie Minute, um Wurzeln zu sammeln. Das mache sie mit großer Leidenschaft. Rund ums Haus sind an jeder Ecke Wurzeln zu sehen. Das sei ihr Markenzeichen, schmunzelt sie. Auch das Handarbeiten ist ein Hobby von ihr. Beim Häkeln könne sie entspannen und abschalten nach dem Motto: „Das Leben soll nicht nur Ackern und Schuften sein.“ Dabei erzählt sie, dass sie während der Corona-Zeit neue Vorhangspitzen fürs ganze Haus gehäkelt hat. „Und ganz viel Freude machen uns, meinem Mann Anton und mir, die drei Kinder von Sohn Jakob und seiner Frau.“

20 Jahre Kirchenschmuck

Noch ein letztes Mal rückt sie beim Kirchenschmuck ein paar Dinge zurecht. Der Schmuck in der Hatler Kirche soll die Menschen, die bereits am nächsten Tag zum Erntedankgottesdienst kommen, erfreuen, meint sie. Auch sie selbst freut sich über das gelungene Werk und dass es genau 20 Jahre her sind, seitdem sie die Arbeit des Schmückens übernommen hat. Es sei ein Jubiläum, das für sie etwas bedeutet. Und sie feiert es für sich. „Für mich ist es eine wertvolle Arbeit, etwas B’sundrigs, vor dem Hochaltar ein Gotteshaus zu schmücken. Die Freude, die sie dabei empfindet, ist ihr anzusehen. „Ich mach’s mit Dank im Rückblick auf ein erfülltes Leben, sagt die inzwischen 55-jährige Bäuerin abschließend. EH

Zur Person
Rita Wohlgenannt
Alter: 55 Jahre
Wohnort: Dornbirn
Familie: verheiratet mit Anton, 2 Söhne, 3 Enkel
Beruf: gelernte Gärtnerin und Floristin, seit 28 Jahren Bäuerin
Hobbys: Wurzeln sammeln, Häkeln
Lebensmotto: „Das Leben soll nicht nur Ackern und Schuften sein“

 

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