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Im geschlagenen Feld

Der Tscheche Roman Dostal hat am Mittwoch bei den Biathlon-Weltmeisterschaften in Hochfilzen (Tirol) den Titel über 20 km gewonnen. Österreichs Herren landeten erneut im geschlagenen Feld.

Auch in der dritten Männer-Konkurrenz der Biathlon-WM in Hochfilzen haben die ÖSV-Athleten die Erwartungen nicht erfüllt. Im 20-km-Einzelbewerb am Mittwoch versanken die Hoffnungen im Tiefschnee, Wolfgang Rottmann kam als bester Österreicher mit vier Strafminuten über den 20. Rang nicht hinaus. Bei böigem Wind hatte der Salzburger im letzten Stehend-Schießen drei Fehlschüsse verzeichnet. Der Tscheche Roman Dostal (eine Strafminute) krönte sich zum Überraschungssieger, 9,4 bzw. 26,9 Sekunden vor den Deutschen Michael Greis (0) und Ricco Gross (2). Doppel-Weltmeister und Top-Favorit Ole Einar Björndalen (NOR) musste als schnellster Läufer fünf Fehlschüsse hinnehmen und belegte Rang sechs (2:01,7), Titelverteidiger Raphael Poiree (2:26,3/2) wurde Achter. “Das ist mein schönster Tag, darauf habe ich meine ganze Karriere hingearbeitet”, sagte der Sensationssieger, der bisher einen fünften Platz (WM Massenstart 2003) als bestes Resultat zu Buche stehen hatte. Dostal lebt seit der Heirat mit einer Ex-Biathletin in Gablonz.

Die Österreicher schafften die angepeilten Top-Ten-Plätze hingegen wieder nicht. Rottmann vergab die Chance erneut am letzten Schießstand. Doch anders als bei den fünf Fehlschüssen im Sprint habe er diesmal nicht viel riskiert, sagte der Weltmeister von 2000. “Beim Stehend-Schießen hat man Glück gebraucht, wenn der Wind von hinten geschoben hat, hatte man keine Chance”, sagte der 31-Jährige.

Die Querelen, die er mit seiner Kritik an Trainern, Veranstaltern und Medien in einem Interview ausgelöst hatte, hätten ihn nicht negativ beeinflusst, sagte Rottmann. Markus Gandler meinte hingegen, Rottmann seien in dem Interview nach dem schwachen Sprint-Resultat die Nerven durchgegangen. “Heute hat er die Rechnung präsentiert bekommen”, erklärte der ÖSV-Sportdirektor. ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel: ”Wir nützen unser Potenzial nicht aus”.

Daniel Mesotitsch sah sich bei dichtem Schneetreiben ebenfalls als Opfer der schwierigen Bedingungen. Der Kärntner belegte mit vier Strafminuten den 29. Platz (5:19,6), drei Ränge hinter Wolfgang Perner (5:18,3/5). Zwei Fehler im zweiten Liegend-Schießen hatten ihn zurückgeworfen. “Da war leider der Diopter meiner Zieleinrichtung zugeschneit”, sagte Mesotisch.

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