In der Vorarlberger Photovoltaikbranche herrscht derzeit dicke Luft. Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass sich die illwerke-vkw-Gruppe am Satteinser Unternehmen "Doma Solartechnik" beteiligt. Anfang der Woche richteten 18 Vorarlberger Unternehmer einen offenen Brief an die Landesregierung und fordern einen Rückzug. Andreas Müller, Marketingleiter der Hansesun GmbH, sprach am Mittwoch in "Vorarlberg LIVE" über die Wettbewerbsverzerrung und erhebt schwere Vorwürfe gegen die illwerke vkw.
Als Monopolist nutze die illwerke-vkw-Gruppe die Marktstellung für einen Vorsprung aus und sorge so für ungleiche Verhältnisse in der Privatwirtschaft. "Dass ein landeseigenes Unternehmen der eigenen Photovoltaikbranche Konkurrenz macht - das ist schon heftig", sagt Müller im Gespräch mit VOL.AT-Chefredakteur Marc Springer. Der Hansesun-Marketingleiter wirft der illwerke vkw sogar Datenmissbrauch vor.
Kunden angeschrieben
Photovoltaik-Besitzer müssen sich in Vorarlberg bei der illwerke vkw registrieren, um an das Stromnetz angeschlossen zu werden. Wer sich außerdem beim Ökostrom anmeldet, erhalte bessere Konditionen. Damit wisse die illwerke-vkw-Gruppe, wer im Land eine Photovoltaikanlage auf dem Dach hat. Diese Daten habe das Unternehmen genutzt und Kunden anderer Unternehmen angeschrieben, um den eigenen Stromspeicher zu verkaufen. Es habe damals Gespräche gegeben, aber keine Meldung an E-Controll.
Ein Eintritt in die Privatwirtschaft sei für ein Landesunternehmen nur möglich, wenn es einen Notstand gebe - dies sei aber derzeit überhaupt nicht der Fall, wie Müller erklärt. Die Branche könne die gesetzten Klimaziele ohne Probleme stemmen. "Den Klimanotstand vorzuschieben, ist eine fadenscheinige Ausrede."
Hätte die illwerke vkw bei Hansesun um eine Beteiligung angefragt, hätte man diese abgelehnt, sagt Andreas Müller. Es würden immer wieder noch größere Player anklopfen, man wolle aber faire Bedingungen schaffen.
illwerke vkw weist Vorwürfe zurück
Die illwerke vkw weist die Vorwürfe zurück. Die Einhaltung der Vorschriften habe oberste Priorität und unterliege neben strenger interner Kontrollen auch der Überprüfung durch die Regulierungsbehörde E-Control. "Dazu gab es weder in der Vergangenheit noch in der Gegenwart Beanstandungen", so das Unternehmen in einer Aussendung.
Die gesamte Sendung
(VOL.AT)
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