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Illegaler Händler: Über 100 Waffen bei Razzien sichergestellt

Über 100 Waffen wurden in sechs Bundesländer sichergestellt.
Über 100 Waffen wurden in sechs Bundesländer sichergestellt. ©APA/BMI
Mehr als 100 Waffen sind am Dienstag bei Razzien bei elf Abnehmern eines illegalen Waffenhändlers in sechs Bundesländern beschlagnahmt worden.

Darunter waren Faustfeuerwaffen, Hieb- und Stichwaffen, Kriegsmaterial sowie zahlreiches Zubehör und Munitionsmengen im fünfstelligen Bereich. Die Einsätze erfolgten zeitgleich in Ober- und Niederösterreich, Salzburg, Tirol, im Burgenland und in der Steiermark. Es gab eine Festnahme, teilte das Innenministerium am Freitag mit. Der aufgeflogene Händler ist auf freiem Fuß.

Razzien bei elf Abnehmern eines illegalen Waffenhändlers

Die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) koordinierte die Hausdurchsuchungen auf Anordnung der Staatsanwaltschaften und führte die Aktion gemeinsam mit den Landesämtern für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) durch. Die elf Zielpersonen stehen im Verdacht, illegale Schusswaffen zu besitzen, hieß es in der Aussendung des Innenministeriums. Unter den beschlagnahmten Waffen waren auch zwei Sturmgewehre, die als Kriegsmaterial gelten.

Ein Verdächtiger wurde festgenommen und in eine Justizanstalt gebracht. Genauere Angaben zum Grund der Festnahme machte das Innenministerium auf APA-Anfrage nicht. Diese sei aufgrund der Bestimmungen der Strafprozessordnung durchgeführt worden, "da die Person einer gerichtlich strafbaren Handlung verdächtig ist", hieß es. Auch zum Ort der Festnahme und zur Person wurden keine Angaben gemacht. Die DSN verwies laut Innenministerium auf laufende Ermittlungen und datenschutzrechtliche Gründe. Gegenüber zahlreichen Verdächtigen und Mitbeteiligten wurden jedenfalls vorläufige Waffenverbote ausgesprochen.

Der Verfassungsschutz hatte ausgehend von Sicherstellungen illegaler Waffen bei Straftätern im In- und Ausland die Käufer in Österreich ermittelt. Bereits seit 2014 verkaufte ein 40-Jähriger Waffen an Abnehmer im In- und Ausland, wurde erläutert. Diese erwarb er selbst von einem ausländischen Waffenhändler unter Verwendung falscher österreichischer Einfuhrgenehmigungen.

40-Jähriger soll Hunderte Schusswaffen illegal verkauft haben

Insgesamt soll der 40-Jährige Hunderte Schusswaffen beschafft und illegal verkauft haben. Laut der Aussendung handelte es sich um mehr als 600 Schusswaffen der Kategorie B im Sinne des österreichischen Waffenrechts, unter diese Kategorie fallen Faustfeuerwaffen, Repetierflinten und halbautomatische Schusswaffen. Der Händler wurde auf freiem Fuß angezeigt, hieß es gegenüber der APA. Nähere Details zur Person abgesehen von ihrem Alter wurden jedoch nicht gemacht.

Nach dem momentanen Ermittlungsstand gibt es keinen gemeinsamen politischen oder extremistischen Hintergrund der elf Zielpersonen, die Ziel der Razzia am Dienstag waren, wurde auf APA-Anfrage erläutert. Internationaler Waffenhandel falle jedoch in die Zuständigkeit der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst, daher habe diese gemeinsam mit den Landesämtern für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung Ermittlungen eingeleitet.

Über 100 Waffen beschlagnahmt

"Bei Verbrechen - vor allem im Bereich des Terrorismus und Extremismus - tauchen immer wieder illegale Schusswaffen auf. Daher ist das konsequente Einschreiten beim illegalen Waffenhandel und Besitz von illegalen Waffen essenziell, um die Sicherheit in Österreich nachhaltig zu gewährleisten", betonte DSN-Direktor Omar Haijawi-Pirchner in der Aussendung. "Durch die Beschlagnahme einer großen Zahl von illegalen Waffen, konnte eine Gefahrenquelle für die Sicherheit in unserem Land beseitigt werden", hielt auch Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) fest.

(APA/Red)

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