"Ihr lebt im Paradies – wisst ihr das eigentlich?"

Hat Euer Bandname Gráda eine bestimmte Bedeutung?

Andy Laking: Ja, er bedeutet Verwandtschaft.

In Fachkreisen wird Euer Stil als New Irish Folk bezeichnet. Worin liegt der Unterschied zum traditionellen Irish Folk?

Andy Laking: Viele unserer Stücke werden von uns selbst komponiert, und wir lassen auch andere Musikstile in unseren Sound einfließen.

Eure Band ist mit Musikern aus Irland und Neuseeland international besetzt: Wie habt Ihr Euch kennengelernt?

Andy Laking: Bei einem Festival.

Wer sind Eure musikalischen Vorbilder?

Andy Laking: Schwierige Frage, weil es einfach zu viele sind. Sicher aber die großen Amerikaner wie Johnny Cash, oder auch zeitgenössische irische Bands wie Lunasa.

Bei Eurer aktuellen Tour ist das ehemalige Bandmitglied Alan Doherty mit dabei. Ist das quasi eine kleine „Reunion“?

Andy Laking: Unser aktueller Flötist konnte nicht so lange auf Tour gehen, Alan hingegen ist immer noch ein guter Freund und hatte genügend Zeit. So ergab es sich, dass er uns auf der Tour begleitet.

Ihr tourt nicht das erste Mal durch Österreich. Was gefällt Euch an Österreich bzw. Vorarlberg besonders?

Andy Laking: Ja, wir waren schon 2003 auf dieser Tournee und auch im Sommer 2006 in Österreich. Wir haben 2003 auch schon in Götzis gespielt, ein sehr schöner Teil von Österreich. Vorarlberg ist genial, alle sind freundlich, das Essen, das Bier und der Wein sind Weltspitze, das Publikum ist toll, und dann noch Schnee und Berge – ihr lebt im Paradies, wisst ihr das eigentlich?

Als besonderes Highlight ist bei Eurem Konzert am 4. Dezember auch Aislinn Ryan zu erleben, die Solotänzerin der Show Riverdance. Wie kam es zur Zusammenarbeit?

Andy Laking: Aislinn hat uns, als sie mit Riverdance in Australien gastierte, bei unserem Konzert in Sydney besucht, kam backstage, und so sind wir Freunde geworden. Spontan kam dann ihr Vorschlag, ab und zu mit uns zu touren. Sie ist vermutlich eine der besten Steptänzerinnen der Gegenwart und hält auch einen Weltmeistertitel.

Bands entwickeln sich weiter. Wie habt Ihr Euch vom letzten Album „Cloudy Day Navigation“ bis zur aktuellen CD „Natural Angle“ weiterentwickelt? Zwischen den Veröffentlichungen dieser Alben lagen immerhin drei Jahre?

Andy Laking: Das war ein großer Entwicklungsschub. Wir haben am Tönder Festival die amerikanische Country-Legende Tim OBrien kennengelernt. Er hat mit uns gejammt und dann gemeint, er würde gerne mal ein Album von uns produzieren. Wir dachten nur: Wow, Tim OBrien! Der Mann hat für Mark Knopfler, die Dixie Chicks, Chieftains und eine ganze Armee von Stars gearbeitet, und dann bietet er an, die neue CD von Gráda zu produzieren. Tja, so kamen wir nach Nashville, und deshalb ist unser neues Album auch sehr „Americana“.

Was darf bei einer typischen irischen Weihnacht nicht fehlen?

Andy Laking: Der „hangover” am nächsten Tag. Nein, Spaß beiseite, wir versuchen zu Hause einfach beisammen zu sein, trinken ein paar Bier, essen unseren Truthahn, haben eine gute Zeit und spielen die ganze Nacht Lieder. Weihnachtslieder sind aber keine dabei, die bekommt man ja zur Genüge in den Kaufhäusern zu hören.

FAKTEN ZUR BAND

Gráda ist eine irische Band, die Irish Folk mit Pop, Jazz und Country kombiniert
Gründungsjahr: 2001
Bandmitglieder: Nicola Joyes, Andy Laking, Gerry Paul, David Doocey, Stephen Doherty
Discografie: Off to Sardinia (2001), Endeavour (2002), The Landing Step (2004), Cloudy Day Navigation (2007), Natural Angle (2010)
Mit ihrer aktuellen CD „Natural Angle“ im Gepäck sind Gráda Anfang Dezember zum zweiten Mal beim Irish Christmas Festival mit von der Partie.

„Gráda“ gastieren im Rahmen des Irish Christmas Festivals am 4. Dezember in der Kulturbühne AmBach in Götzis. Karten gibt es beim Musikladen, Tel. 05522/41000.

(VN/Frank Angerer)