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IFA-Aussteller: Gute Geschäfte

Die Internationale Funkausstellung (IFA) in Berlin hat der Industrie in den ersten Tagen das erwartete gute Geschäft gebracht.

Große Anbieter der Branche berichteten von einer starken Nachfrage des Handels bei der ersten jährlichen IFA in den Messehallen unter dem Berliner Funkturm. „Die IFA erfüllt die hohen Erwartungen“, hieß es in der Halbzeitbilanz der Veranstalter gfu und Messe Berlin am Sonntag. „Vom Start weg verzeichnen wir eine große Aufgeschlossenheit für die Innovationen unserer Branche verbunden mit einem guten Ordervolumen unserer Handelspartner“, berichtete Hans-Joachim Kamp, Vorsitzender des Fachverbandes Consumer Electronics im ZVEI.

„Der Handel hat bisher mehr bestellt als zum IFA-Auftakt vor einem Jahr“, sagte Loewe-Vorstandschef Rainer Hecker der dpa. Es gebe eine große Nachfrage aus dem In- und Ausland. Gefragt seien große Fernsehformate mit Bildschirmen von 40 und 46 Zoll (bis 117 cm).

Die Veranstalter sind auch mit der Publikumsresonanz zufrieden. „Wir haben einen ähnlichen guten Besuch wie in den ersten Tagen des vergangenen Jahres“, sagte der Sprecher der Messe Berlin, Michael Hofer. Bis zum Messeschluss am kommenden Mittwoch werden über 200.000 IFA-Gäste erwartet.

Mit 1.049 Ausstellern aus 32 Ländern und dem Publikumsinteresse sei das Konzept für eine jährliche IFA bestätigt worden, meinte Hecker, der auch gfu-Aufsichtsratsvorsitzender ist. Da die Industrie in immer kürzeren Abständen Neuheiten auf den Markt bringe, findet die IFA nicht mehr alle zwei, sondern jedes Jahr statt.

Auch bei Sharp gaben sich die Händler die Klinke in die Hand. „Wir mussten bereits nachordern“, sagte Sprecher Martin Beckmann. Die für das Europageschäft vorgesehene Ware reiche bei weitem nicht aus. Laut Beckmann zeichnet sich ein deutlicher Wandel zu großen TV-Geräten ab. Sehr gefragt seien Bildschirmgrößen von 42 Zoll.

Bei Hitachi gebe es einen ähnlicher Trend, sagte Sprecher Carsten Landhöft. „Wir sind mit den ersten Tagen sehr zufrieden und registrieren eine gute Nachfrage nach großen Geräten.“ Daewoo Electronics meldet ebenfalls eine große Nachfrage des Handels. „Bei uns ist das erste Produkt bereits ausverkauft“, sagte Sprecher Thomas Hey.

Auf der Messe sind flache TV-Geräte für das hochauflösende Fernsehen HDTV ein gewichtiges Thema. Die Industrie erwartet von den Programmanbietern ein rasch wachsendes Angebot in gestochen scharfer HDTV-Technik. Das ZDF nannte auf der IFA die Olympischen Sommerspiele 2008 in Peking erstmals öffentlich als möglichen Einstiegstermin auch der öffentlich-rechtlichen in die HDTV-Technik. Aussagen zu einem Regelbetrieb seien derzeit allerdings verfrüht, schränkte ZDF- Produktionsdirektor Andreas Berecky ein.

ARD und ZDF lehnen eine Satellitengebühr für den Programmempfang ab, wie sie einige Free-TV-Sender planen. Öffentlich-rechtliche Programme in Deutschland seien ein Kulturgut, das jedem Bürger auch in Zukunft ohne Beschränkungen offen stehen müsse, sagte der Vorsitzende des Digitalausschusses von ARD und ZDF, SR-Intendant Fritz Raff. Laut Plänen von RTL und MTV sollen Haushalte mit Satellitenempfang ab 2007 für das digitale Angebot etwa 3,50 Euro pro Monat an den Satellitenbetreiber zahlen. Eine Zustimmung der Kartellbehörden für das Vorhaben steht noch aus.

Der niederländische Philips-Konzern sieht in der Elektronikbranche die Ära einer „neuen Konvergenz“ angebrochen. Sei es bisher um das Zusammenwachsen verschiedener Technologien gegangen, stehe jetzt der Verbraucher im Vordergrund, der selbst bestimme, welche Inhalte er auf welchem Wege nutzen wolle, sagte Rudi Provoost, Chef der Philips- Verbraucherelektronik. Ziel sei, dass alle Informationen jederzeit auf jedem Gerät verfügbar wären. „Was für Ihre Eltern oder Sie gut genug war, wird Ihren Kindern nicht mehr reichen“, lautete seine Prognose.

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