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Identitäre: Sellner wollte sich mit Christchurch-Attentäter auf Kaffee treffen

Sellner soll dem Christchurch-Attentäter angeboten haben, sich in Wien auf einen Kaffee oder ein Bier zu treffen.
Sellner soll dem Christchurch-Attentäter angeboten haben, sich in Wien auf einen Kaffee oder ein Bier zu treffen. ©APA/GEORG HOCHMUTH
Der Christchurch-Attentäter und der Identitären-Chef Martin Sellner sollen mehr Kontakt als angenommen gehabt haben. Sellner soll dem Mann angeboten haben, sich auf einen Kaffee oder ein Bier in Wien zu treffen. Nun hat sich auch Innenminister Kickl zu Wort gemeldet.
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Der rechtsextreme Attentäter von Christchurch und Identitären-Chef Martin Sellner könnten mehr Kontakt gehabt haben als bisher angenommen. Wie die “ZiB 2” am Dienstag berichtete, haben sie mehr als nur ein Email ausgetauscht und Sellner hat dem Mann, der später in zwei Moscheen 50 Menschen getötet hatte, angeboten, sich auf einen Kaffee oder ein Bier zutreffen, wenn er mal in Wien sei.

Sellner wollte sich angeblich nur für Spende bedanken

Der Australier hatte Sellner im Jahr 2018 über 1.500 Euro gespendet. Nach dem Anschlag im März 2019 führte das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) eine Hausdurchsuchung bei Sellner durch und leitete ein Verfahren wegen des Verdachts der Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung ein.

Sellner räumte ein, vom Attentäter eine Spende erhalten zu haben und sich per E-Mail dafür bedankt zu haben. Er habe aber keinen Kontakt zu dem 28-jährigen Attentäter gehabt und ihn auch nie getroffen. Er hätte sich aber mit dem Mann auf einen Kaffee getroffen, wenn dieser ihn angeschrieben hätte, als er in Österreich war, sagte Sellner nach Bekanntwerden der Spende.

Das wird in den nun publik gewordenen Email bestätigt. Darin schreibt Sellner laut “ZiB” dem Australier: “Wir sollten auf einen Kaffee oder Bier gehen, wenn du in Wien bist.”

Kickl sieht in Sellner-Mails nichts Neues

Innenministerin Herbert Kickl (FPÖ) hat am Mittwoch in Reaktion auf die am Dienstag bekannt gewordenen Mails, laut denen Identitären-Chef Martin Sellner dem späteren Christchurch-Attentäter ein Treffen angeboten hat, auf die laufenden Ermittlungen verwiesen. Die Vermutung, dass Sellner Teil eines rechtsextremen Netzwerks sein könnte, sei nichts Neues, darauf fußten die Ermittlungen schließlich.Wien. “Die Ermittlungen sind jetzt am Laufen, dann wird es zu einer abschließenden Beurteilung kommen”, sagte Kickl vor dem Ministerrat. Da sich die Reiseaktivitäten des späteren Attentäters nicht auf Österreich beschränkt haben, brauche es eine Kooperation mit den neuseeländischen Behörden. Ein entsprechender Informationsaustausch sei seines Wissens geplant.

In Bezug auf mögliche Auflösungen von Vereinen der Identitären verwies er auf die Landespolizeidirektionen Oberösterreich und Steiermark, die dafür zuständig seien. Eine “persönliche Einschätzung” wollte er nicht abgeben. Diese sei nicht relevant. Der Innenminister versicherte jedenfalls, dass in der Causa “gründlich ermittelt wird”.

(APA/Red)

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